Argentinien – Canadon Rio Pinturas 20.02.2025 – 21.02.2025

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Auf dem Parkplatz vom Interpretationszentrum der Cuevas de las manos studieren wir die Wanderkarte.

Wir möchten in der Schlucht wandern gehen.

Eine ellenlaaaaange Treppe führt hinunter.

Der schmale Pfad windet sich um die Felsen, abwärts, abwärts, noch mehr Treppen

Unterhalb dieser Felsnasen liegen die bemalten Wände der Cuevas de las manos.

Ein Traumblick nach links und rechts über das Tal

 

Jetzt bloß nicht stolpern und da reinfallen….

und noch mehr Treppen…..

Der erste Wegweiser im Tal zeigt zu Klohäuschen, perfekte Infrastruktur

Wir steuern die Picknicktische am Rio an

Sanft gleitet das Wasser dahin, aber der Fluss kann offensichtlich auch anders. Angeschwemmte Zweige zeigen einen Pegelanstieg von mehreren Metern, unvorstellbar

Ein wunderschöner Platz für unser Frühstück am Rio Pinturas

Die Bäume um uns herum sind kein natürlich gewachsener Wald, sondern ein von Menschen gepflanzter, hat uns unser Guide erzählt. Feuerresistente Bäume, alle Stämme sind verkohlt, aber alle tragen frisches Grün.

Zwischen trockenen Gräsern blühen Margariten und wunderschöne Disteln, Hummeln und Bienen summen herum.

Über eine Brücke gelangen wir über den Rio Pinturas. 150 Kilometer lang ringelt er quer durch Argentinien, bis er auf den Rio Deseado trifft. Am Rio Deseado haben wir Ende November gestanden, ein wunderschöner Fluss.

Argentinien – Pampa Argentina 26.11.2024 – 27.11.2024

Kurz darauf sehen wir den „Puesto de Piedra“

Auf dieser Felswand am Fluss verewigen sich die neuzeitlichen Wanderer mit ihren Handabdrücken.

Da sind wir dabei!

Eine Hand voll Pampe vom Ufer geholt und – PATSCH! an die Wand

Jetzt ich….

PATSCH! Mir spritzt die Pampe bis ins Gesicht!

Da kleben sie, unsere beiden Patschhände

 

Eine Treppe führt von hier aus die nächste Felswand hinauf zum Planetarium

Wir möchten lieber noch in der Schlucht bleiben und kehren um.

Zwischen Felsen hindurch folgen wir dem Sendero Huella de Gradin.

Ein wunderschöner Weg entlang des Flusses. Millionen von Ameisen kreuzen unseren Weg, wir passen gut auf, wo wir hintreten. Schmetterlinge und Hummeln umschwirren uns, große schwarze Insekten brummen durch die Luft.

Der Huella – Rundweg ist sehr schön zu gehen, aber mit 16 Kilometern zu weit für uns. Es wird Zeit umzudrehen.

Bis zur Rappelkiste ist es von hier aus noch ein langer Weg sehr weit nach oben

Ein paar mal flitzt ein kleines Tierchen blitzschnell über den Pfad. Ein kleiner Mara aus der Meerschweinchenfamilie.

Blitzschnell!

 

Oben bei den Cuevas de las manos hat unser Guide uns auf eine Mara-Toilette in einer Felsnische aufmerksam gemacht. Ein ordentlicher Haufen Köttel für so ein Minimeerschweinchen.

 

Der Aufstieg beginnt. Treppen, Treppen, Treppen….

Zwischendurch mal verschnaufen, unser Blick schweift über das Tal, entdeckt ein paar hübsche Anemonen…..und weiter, die nächste Treppe

Uff….Vom Visitor Center aus müssen wir noch knapp anderthalb Kilometer die Strasse hinaufstapfen

Die letzten Meter ziehen sich wie Kaugummi…..

Geschafft!

 

 

 

Am Morgen sah das Wetter so gut aus, wir hatten gehofft, hierbleiben zu können und in der Sonne zu sitzen. Aber inzwischen ist es kühl und grau. Wir starten Rappelkiste und machen uns auf den Weg nach Perito Moreno Ciudad.

In dieser Gegend ist wirklich alles nach dem Entdecker Perito Moreno benannt.

Entdecker – was für eine schöne Berufsbezeichnung.

Das Warnschild am Abzweig zur Ruta 40 kann uns nicht abschrecken, 4×4 haben wir.

Es geht abwärts, und wie!

Alle paar hundert Meter hängen tote Guanakos überm Zaun, grauslig.

Vor uns liegt die Schlucht des Canadon Rio Pinturas

Abwärts, der Untergrund ist loses Geröll. Rappelkiste kommt leicht ins Rutschen, unangenehm. Also Geländegang rein, jetzt schiebt Rappelkiste ihre paar Tönnchen ganz in Ruhe abwärts.

Kein Problem

Über den Rio Pinturas, ein Blick in den Canyon, in dem wir vormittags gewandert sind.

und wieder rauf

Schließlich biegen wir ab auf die Ruta 40. Der gewohnte Ritt über Asphalt, Schotter, Wellblech und Schlagloch.

Der Nationalpark Cañadon Pinturas begeistert uns mit seinen Farben

Hier werden wir irgendwann nochmal ausgiebig wandern gehen.

Heute ist es zu spät zum wandern und ein Nachtplatz nicht auf die Schnelle zu finden. Wir sausen weiter bis Perito Moreno Cuidad.

Ein stilles Städtchen

In dieser Garage befindet sich eine Wäscherei.

Etwas skeptisch öffnen wir das Garagentor. Drei große Waschmaschinen, Trockner und gewaltige Wäschberge. Eine Frau steht am Bügelbrett und plättet T-Shirts, eine Zweite begrüßt uns sehr freundlich, mit ihr regeln wir das Geschäftliche. Ein sehr günstiger Preis.

„No secadora por favor!“ Sie verspricht, unsere Merinosachen nicht in den Trockner zu stecken, sondern alles auf die Wäscheleine zu hängen. Das klingt sehr gut! Wir vertrauen ihr.

Fehlt nur noch ein Schlafplatz, wir entscheiden uns schnell für:

Der große Tankstellenparkplatz ist noch ganz leer, das wird sich bald ändern.

Leiter raus, Sonne – Feierabend!

Ein riesiger Gastanklaster rangiert heran und schiebt sich vor die Sonne. Jetzt sitzen wir im Schatten….

Der Fahrer winkt uns „Hola!“ und fragt: „okay?“ Wir winken zurück und zeigen nach oben: „Sol!“

Er lacht, startet den LKW und parkt woanders! Die Freundlichkeit der Leute hier haut uns immer wieder um. Ganz wunderbar!

Bis die Sonne endgültig für heute verschwindet sitzen wir draußen im warmen Licht.

Wir genießen es sehr, aus der Sommerkühle des Südens rauszusein.

 

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Guten Morgen!

Wie geht es von hier aus weiter? Vor uns liegen 500 Kilometer langweilige Fahrt über die R40 bis Bolson. Gibt es vielleicht irgendwas Besonderes abseits der Strecke zu sehen? Wir forschen…und finden den Piedra Parada. Ein Monolith in der Nähe einer Schlucht mit Wanderweg – Top!

Und das Beste: dorthin führt eine Piste, zuerst etwas nach Osten, dann nach Norden an einem Fluss entlang. Das klingt super.

Über 750 Kilometer Piste durchs Landesinnere, bevor wir zurück auf die R40 nach Bolson kommen, wir sind begeistert. Insgesamt sind es etwa 250 Kilometer Umweg bis Bolson, aber das ist uns ja zum Glück völlig egal.

Der Tag vergeht mit Stauklappenreparatur, Brot backen und Wäsche abholen. Alle unsere Kleidungsstücke sind fein gebügelt, sauber verpackt und akurat aufgelistet. Prima! Sehr zu empfehlen die Waschgarage!

Heute bleiben wir noch bei der YPF, bekommen nette Campernachbarn und verbringen eine ruhige Nacht.

 

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Auf geht´s! Zur Pistentour durchs Landesinnere. Martin macht seinen Kontrollgang, passt alles, startklar!

Wir tanken Diesel und dürfen auch unsere Wassertanks auffüllen

Fehlen nur noch ein paar Media Lunas und Kekse…

Full house, wir fahren los.

R40 schnurgeradeaus, die einzigen Kurven, die wir fahren, sind um die zahlreichen Schlaglöcher herum.

Der Wind bläst kräftig von der Seite, Martin muss konstant gegenlenken.

Nach 90 Kilometern kommt der Abzweig, ab auf die Schotterpiste!

Die Provinz Chubut, die wir jetzt durchqueren werden, gilt als die langweiligste Gegend Argentiniens. Von der Ostseite her können wir das voll bestätigen. Chubut hebt den Begriff „Langeweile“ auf ein ganz neues Level. Aber laut Karte werden wir durch Schluchten und entlang vieler großer Seen fahren, vielleicht können wir baden gehen?

Auf uns wartet eine ganz neue Seite von Chubut,

es wird spannend!

Liebe Grüße, bis gleich!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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