Früh morgens wecken uns die Loros mit ihren lauten Zwitschergeschichten.
Wir machen alles startklar und verlassen den Camping in Tupungato.
Weinreben wohin das Auge reicht, flankiert von Olivenbäumen und Palmen
Die schneebedeckten Anden, dort ist die Grenze zu Chile
Per email haben wir Kontakt zum Weingut „Ojo de Agua“ aufgenommen und eine Weinkellerführung mit Weinprobe angefragt. Leider haben sie heute nur eine Führung auf spanisch oder Plätze zum Lunch für 70,-€ pro Person.
Planänderung. Carola und Roland ( @ team_pothole) haben uns ein kleines Weingut bei Maipú empfohlen. Das steuern wir jetzt an.
Auf dem Berg wacht Christus über das Land.
In die Bäume sind große Vogelnester eingewoben, ich wüßte gerne, welche Vögel solche Riesennester bauen.
Dieser kleine Laden bietet Speed ?! und Majonese für Null Pesos an.
Rappelkiste rollt durch sonnenflirrende Platanenalleen, so grün hier alles
Anschließend durch Siedlungen aus…..nennen wir es: „schlichten“ Häusern. Das überrascht uns, die Weingegend ist keine Armutsregion. Das gilt bloß mal wieder nicht für alle.
Die R40 wird zur Autobahn, so viel Autoverkehr hatten wir seit Monaten nicht mehr.
Anstrengend.
Die Durchfahrten durch die Städte voll, voll, voll, stresst richtig.
Froh, dem zu entkommen, biegen wir ab und gleiten ruhig durch eine Pappelallee, links und rechts stehen Olivenbäume
Wenig später stellen wir Rappelkiste auf dem Hof der Posada Caviera ab, wo wir sehr freundlich empfangen werden.
Nach der Anmeldung reservieren wir einen Tisch fürs Abendessen
und nehmen gleich mal eine kühle Flasche Torrentés mit.
Erstmal einrichten und etwas essen, unterm Schattendach, es ist sehr heiß.
Ich packe meine Sachen und teste den kleinen Swimmingpool. Ein Genuss!
Wunderbar erfrischt öffnen wir den Torrentés und genießen den kühlen Tropfen.
Einzigartig, wie die Eiswürfel die Luftblasen eingeschlossen haben….
Die Posada Caviera ist ein herrlicher Platz im Grünen, direkt neben Weinreben. In den Bäumen kraxeln und krakeelen Loros, mit ihrem grünen Gefieder gut getarnt und kaum zu erkennen
Im Abendlicht laufen wir die wenigen Meter zum kleinen Restaurant.
Die Köchin umsorgt uns allerliebst, wir bestellen eine Flasche hauseigenen Malbec zum Essen.
Köstlich! Rotwein und Abendessen, beides ausgezeichnet!
Die Empanada knusprig, der Fisch auf den Punkt mit einer leckeren Salsa, bestes Olivenöl für den Salat, das Walnusseis exzellent.
Da bleibt kein Wunsch offen…
Satt, glücklich und zufrieden schlendern wir nach Hause auf ein letztes Glas Wein unter dem Schattendach.
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Guten Morgen!
Die Sonne streicht über die Weinreben, untermalt von uns fremden Vogelstimmen. Zwei Streunerwelpen pflücken sich ein paar Weintrauben.
Hier gefällt es uns so gut, daß wir beschließen zu bleiben.
In der Region Cordoba regnet es sintflutartig, Freunde von uns sitzen in der Atacama fest wegen Erdrutschen nach extremen Regenfällen.
Bei uns eitel Sonnenschein, was für ein Glück wir haben!
Martin lädt die Honda Dax aus und gibt ihr eine Pflegeeinheit. Auf der sauberen Maschine sausen wir los um einzukaufen.
Doch ein Platten beendet bald unsere wilde Fahrt. Zum Glück in der Nähe der Posada.
Wir schieben zurück.
So vergeht der Nachmittag anders als gedacht. Martin zieht einen langen Nagel aus dem Reifen.
Und? Fährt wieder!
Aber heute nicht mehr.
Feierabend!
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In Maipú gibt es eine Markthalle. Vorm Frühstück satteln wir die Dax und sausen los. Durch die Alleen, vorbei an leuchtenden Feuerdornhecken und Olivenhainen
Gespannt betreten wir IL MERCATO
und sind mitten im Schlaraffenland!
Ein Paradies!
Der Anblick lang vermisster Dinge lässt unsere Herzen höher schlagen.
Ein kleiner Rundgang….
Das Gemüselädchen! Bunte Tomaten, kein Schimmel, nichts gammelig, alles wunderschön gepflegt und präsentiert.
Ein feines Olivenöllädchen mit großer Auswahl
Der Weinladen!!!!
Wir sind im Himmel!!
Restaurants und Bars mit zig Biersorten vom Hahn.
Und die Käsetheke! Wir können unser Glück kaum fassen!
Wir kaufen Ziegencamembert, Morbier und noch mehr.
Der Verkäufer spricht extra langsam und so können wir über europäischen Käse plaudern.
Die Panaderia, italienisch angehaucht. Zum Frühstück erstehen wir ein Zwiebelciabatta vom Feinsten und nehmen noch ein Sauerteigbaguette mit. Sauerteig! Wie köstlich!
Und alles zu fairen Preisen. Unsere Freude kennt keine Grenzen.
Im Weinladen werden wir sehr gut beraten, der junge Mann spricht englisch und erzählt mit Begeisterung von seinen Weinen und den Anbaugebieten.
Glücklich tragen wir unsere Schätze zurück zur Dax und sausen nach Hause.
Ein Nachmittag unterm Schattendach.
Später Wimbledon-Petanque auf dem Rasen. Die Kugeln springen und rollen nur kurz, sehr interessant.
Die abendliche Erfrischung im Pool, den ich wieder ganz für mich alleine habe….das macht aber so richtig Spaß!
Spät abends dann ein ausgezeichneter Malbec und dazu das Highlight: die Käseplatte! Mit frischem SALAT!
Soooo gut…..man möchte ein Lied darüber schreiben…..
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Voll im Sommer angekommen. Die Temperaturen steigen über 30°C.
Wir düsen nochmal zum Mercato, frühstücken Zwiebelciabatta und leisten uns ein sündhaft teures Eis.
Mit frischen Tomaten und mehr Wein im Rucksack brausen wir zurück.
Martin probiert ein paar Hüte, die in der Posada verkauft werden.
Steht dir gut!
Den Rest des Tages liegen wir faul im Schatten herum. Die Ruhetage tun uns gut, wir merken, daß wir nach all den Monaten langsam etwas fahr- und abenteuermüde werden.
Unsere Küche bleibt kalt, wir gehen nochmal essen.
Um 22 Uhr hat es angenehme 19°C, wir sitzen noch lange draußen und genießen die laue Nacht.
Unsere Pläne ändern sich. Mendoza und Cordoba werden wir ein andermal besuchen, Städtetour bei der Hitze, eher nicht.
Stattdessen werden wir uns auf den schnellsten Weg nach Osten machen, ans Meer. Wir sind bis oben hin voll mit Eindrücken und Erlebnissen und sehnen uns nach Ruhe, um das alles zu verarbeiten.
Den Monat April wollen wir nur am Strand verbringen und aufs Meer schauen, das klingt genau richtig für uns.
Darauf einen Schluck Malbec!
Gute Nacht!
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Einen faulen Tag gönnen wir uns noch. Nur unterm Schattendach dösen. Wir könnten hier noch tagelang stehenbleiben…..
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Aber die Reise geht weiter. Noch Wasser auffüllen, unsere frisch gewaschene Wäsche verstauen und los geht´s!
Adios Posada Caviera! Es war superschön hier!
Erster Stop ist bei einem winzigen Gemüsestand. Die Familie ist soo nett und hat sehr gute Ware, selbst geerntet aus ihrem Garten, wie sie stolz erzählen.
Adios Maipú. Vorbei an der Statue des Toro de Giol, das Symbol der Tradition, Stärke und Mut des Maipucino Volkes
Ab auf die Ruta 7 Richtung Osten
In Godoy Cruz tanken wir Gas, unproblematisch und günstig.
Ein sehr heißer Tag. Die Provinz San Luis quält uns mit vielen Polizeikontrollen, Mautstationen, Foodcheck und wieder Polizeikontrollen, den ganzen Tag.
Und einer unendlich langweiligen Strasse, geradeaus, geradeaus…..Einem brennenden LKW auszuweichen ist die einzige Abwechslung….
Kurz vor San Luis Cuidad machen wir beim Autodrom Halt für die Nacht. Nicht der beste Platz, aber praktisch.
Schöne Blumen quetschen sich durch Asphat und Schotter
Wir sitzen noch eine Stunde draußen im Schatten, in der Dämmerung kommen Mückenschwärme und saugen uns aus. Wir flüchten ins Auto, aber auch hier lauern die Sauger auf uns……selten wurden wir so zerstochen.
Es kühlt kaum ab, ach, könnten wir doch jetzt nochmal in den Pool springen…..
Bis morgen, liebe Grüße!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
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