Chile – Torres del Paine: Wandern zum Salto Grande und zum Mirador Cuernos 04.02.2025 – 05.02.2025

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Die gestrige Bergtour steckt uns ganz schön in den Knochen. Heute lassen wir es ruhig angehen. Unsere Wanderung zum Salto Grande und zum Mirador Cuernos verschieben wir auf morgen. Kurz vor 16 Uhr starten wir die Rappelkiste und fahren um den Lago Pehoé. So spät werden die meisten Wandergruppen schon auf dem Rückweg sein. Wir können bestimmt einen guten Parkplatz finden und morgen früh gleich loswandern, bevor die Reisebusse kommen.

Eine tolle Fahrt am Seeufer. Die Hosteria Pehoé ist über eine Fußgängerbrücke zu erreichen, traumhaft gelegen

Diese Wasserfarbe! Es leuchtet wirklich so. Kein Filter.

Heute sieht man das Gletschereis besonders gut

10 Minuten Fahrt bis zum anvisierten Parkplatz

Oh!

Unser Übernachtungsplan geht nicht auf…Die Zufahrt ist gesperrt wegen Bauarbeiten. Übernachten in Schräglage am Strassenrand? Nee, da überlegen wir garnicht lange. Wir kommen morgen früh wieder.

Einen kleinen Blick auf den Salto Grande können wir schon mal erhaschen.

 

Nur eine kurze Fahrt zurück

 

Schon stehen wir wieder auf unserem schönen kleinen Plätzl

und sitzen in der Sonne

Am Himmel kreist ein Kondor. Mit gewaltiger Flügelspannweite segelt er über uns. So riesig!

 

Gegen 18:30 Uhr kommen die ersten Reisebusse zurück.

Mit einem satten „Plumps“ landet ein Schopfkarakara und stolziert uns vor die Füße

Tut gut der Ruhetag. Unsere müden Knochen sind dankbar….

 

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🎶Im Frühtau zu Berge, tralala🎶 – noch nicht einmal acht Uhr und wir sind startklar.

Dieses Licht!

Ganz anders als gestern nachmittag.

Beim Restaurant ist schon richtig viel Betrieb

Traumhaft!

Die Wasserfarbe hat noch nicht die volle Leuchtkraft

Obwohl wir nicht die ersten sind, ergattern wir einen guten Parkplatz am Strassenrand.

Nach dem Frühstück wandern wir los

Das aufregendste auf den ersten 1,5 Kilometer: ein Windrad – das sich nicht dreht!

Das wir so etwas in Patagonien sehen – verrückt!

Daneben eine Sitio historico: „die junge Wache“…naja, also bei manchen „Sehenswürdigkeiten“ weiß man nicht so recht….

Die Windampel steht auf gelb

Bergauf….ein Blick von oben auf den kleinen Hafen. Von hier werden Katamarantouren angeboten.

Das ist der Parkplatz, den wir gestern ansteuern wollten. Wär schön gewesen……

Dahinter beginnt der Wanderweg

mit einer Warnung:

Im Moment merken wir nichts davon, was für ein schönes Gefühl! Kein Wind!

Eben noch das schönste Morgenlicht, jetzt alles grau

 

Das Rauschen des Salto Grande hören wir schon von weitem.

Zwischen dunklen Felsen braust das Wasser des Lago Nordenskjöld in den Lago Pehoé

10 Meter stürzen die Wassermassen in die Tiefe

100.000Liter pro Sekunde!!!!!

Gischtfahnen sprühen uns ins Gesicht

Die Infotafel warnt noch einmal vor kräftigen Windströmen und erklärt den „Venturi-Effekt“

Wir haben Glück, denn heute weht nicht das kleinste Lüftchen…..

Eine Treppe führt hinab, näher ans Wasser

 

100.000 Liter Wasser!!! Pro Sekunde!!!! Unglaublich!!!

Wir lassen uns eine Weile von der Gischt einnebeln

Treppe wieder hoch, der Weg führt zur nächsten Aussichtsplattform.

Diese kleinen, weißen Blüten am Wegrand sehen glitschig aus, wie mit etwas schleimigem überzogen. Soll das so sein, sind das Fliegenfänger?

Ah! Prima! Pflanzennamenstafeln, das finde ich richtig gut!

Paramela kann wunderschön blühen, leider heute nicht……..

Vom Holzsteg schauen wir auf die Stromschnellen und weit über den See auf die Berge

Martins Kamera holt uns das Gletschereis und die Felsspitzen ganz nah ran

Donner hallt von den Bergen. Ein bißchen unheimlich….

Von den Gletschern bricht das Eis, Schneewolken stauben auf, Eisbrocken stützen talwärts.

 

Der Wanderweg ist sehr gut ausgebaut. Verlaufen kann man sich nicht. Ganz anders als vorgestern.

Immer noch kein Wind.

 

Und kein Schnee und keine Moskitos, wir sind Glückskinder!

 

Diese zwei Vögel haben wunderschönes, bronzefarbenes Gefieder, leider in dem Licht nicht gut zu sehen

 

Sieben Hemden! Die haben wir auf dem Wanderweg zur Halbinsel gesehen. Auf deutsch heißen sie etwas langweilig: roter Andenstrauch….Und hier sind die süßen Pinselchen wieder und leuchtende Distelblüten

 

Und wie heißt ihr Hübschen?

Weiß ich leider nicht……

Wieder donnert es und eine  Lawine rauscht den Hang hinab

ein angenehmer Weg hinauf zum Lago Norderskjöld

Cadillo de la Pampa, glaube ich. Wunderschön, mit weißem Flaum an den Blatträndern

Schwarzer Sandstrand in der Bucht, Baden verboten – och Mönsch, wie schade….

Hier werden wir auf dem Rückweg Pause machen, beschließen wir

Alle 20-30 Minuten donnert eine Lawine talwärts, der Gletscher ist sehr aktiv

Da sind wieder die „Schleimer“

Windschiefe Gräser, obwohl gar kein Lüftchen weht

Wir müssen noch ein bißchen weiter bergauf……….

Bis hierher waren wir allein, jetzt kommt uns die erste geführte Tour vom Mirador entgegen.

Ein anderer Blick über den Lago Norderskjöld. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Mirador Cuernas.

Was für ein Glück! Niemand da, außer uns. Perfekt.

Still genießen wir dieses besondere Fleckchen Erde, lassen den Blick schweifen, lauschen dem Knacken und Donnern des Eises.

Eine geradezu magische Kraft geht von den Felsen und Gletschern aus

Das Gletschereis knackt und knirscht, schiebt sich ununterbrochen millimeterweise vorwärts

Was für eine Freude, ganz in Ruhe hier sein zu können….

 

Die Freude hält nur kurz.

Keine 10 Minuten später wird der Platz geflutet von einer Gruppe US Amerikaner, die alle gleichzeitig dauerlabern müssen.

Ein kurzes, schrilles „WOW! YEAH! WOW!“  – schnell Fotos machen, danach erlahmt das Interesse und sie wenden sich anderen Dingen zu. Eine Frau erzählt lautstark von ihrer Antarktisreise und führt vor, wie Pinguine laufen „SOOOO CUTE!!!!“

 

Ein anderer erklärt seine tollen Fototricks, wir dürfen gerne daran teilhaben „AMAZING!!!“

 

Eine Schneelawine donnert herunter

Interessiert außer uns niemanden. Erstaunlich. Vermutlich arbeitet diese Gruppe nur ihre „Bucketlist“ ab, Hauptsache da gewesen.

Nun denn. Eine halbe Stunde lang hoffen wir noch, das sie bald weiterziehen, aber nachdem wir wichtige Segelyachttips nicht überhören konnten und jetzt auch wissen, was sie auf ihren Sandwiches haben und was sie am liebsten grillen, geben wir auf.

Noch ein Selfie mit Gletscher. Kaum heben wir die Kamera, springt jemand herbei: „Shall I make a picture?“ Das ist ja wieder ganz süß, also gut.

Thank you!

 

Rückweg.

Im Eilschritt kommt uns die nächste Gruppe entgegen. Ach, da hatten wir doch Glück, daß wir wenigstens ein paar Minuten alleine am Mirador waren

Am Wegrand ringeln sich bizarre Baumskulpturen

Calafate und Scheinbeere stechen durch die Hierba de la culebra, dieses enge Miteinander der Pflanzen ist faszinierend. Wie hat die Calafate genug Licht bekommen, um durch die dichten Zweige der Wuschelkissen zu stechen? Oder war es umgekehrt? Erst Calafate, dann Wirrwarrkraut drumrum?

Ganz glatt liegt der See

Die Windstille schenkt uns traumhafte Spiegelbilder

Zarte Wolkenschleier schweben heran

 

Sonnenlicht blinzelt durch die Wolken und tuscht etwas Farbe dazu

Der Hammer

Lange bleiben wir stehen und schauen, solche Augenblicke erleben zu können, ist für uns das reine Glück

 

Wir bleiben noch etwas länger…

 

Weiter geht´s…

 

Wieder donnert es in den Bergen, gebannt schauen wir hinüber zur Schneewolke. Das ist so faszinierend, wir können uns nicht sattsehen

Bald hören wir das Rauschen der Stromschnellen. Der Aussichtspunkt ist jetzt voller Menschen. Gut, das wir so früh unterwegs waren.

Am Katamaranhafen grast ein Magellangänsepärchen mit Küken. Ohje, nur ein Küken, da gab es vielleicht eine Tragödie….

Da steht die Rappelkiste, die letzten Meter.

Da simmer wieder. 9,5 Kilometer. Mehr als vier Stunden waren wir unterwegs, haben uns richtig Zeit gelassen. Schön war´s!

 

 

Hier am Strassenrand wollen wir nicht bleiben, Martin startet die Maschine.

Die Strasse ist in staubig aber in Top Zustand, wir sausen dahin, bergauf und bergab, durch die Felsenlandschaft

Vor uns einer der vielen Gletscher. Ein Sonnenstrahl schickt in diesem Moment einen Spot durch den alten Gletscherkanal. Dort schoben sich jahrmillionenlang die Eismassen hinunter und schliffen die Felsen glatt. Etwa seit Beginn des industriellen Zeitalters ist die Gletscherschmelze zu beobachten, seit den 90er Jahren nimmt die Geschwindigkeit der Schmelze extrem zu. Erschreckend, wie das Eis zurückgegangen ist und wie schnell das alles passiert.

Bei einem Mirador halten wir und betrachten die Torres aus einer anderen Perspektive

Das sind die Tourbusse für die Rundfahrten

Eine wunderschöne Fahrt

Ein Bagger schleicht mit 15 km/h vor uns her und staubt uns ein. Es dauert sehr lange, bis wir überholen können……

Nun geht es hinunter ins Tal. In der Nähe der Brücke liegt die Guarda Parque Station, dort wollen wir heute übernachten.

Zwei Womos stehen schon da. Backpacker warten auf ihre Busse, die sie entweder zurück nach Natales oder zu den Hauptwanderwegen bringen.

Gefällt uns das hier?

Nö. Garnicht.

Dann fahren wir noch die letzten Kilometer bis zum Basecamp Torres

 

Zweimal überqueren wir den Rio Paine. Über die erste Brücke, über die zweite Brücke – joah, die ist recht knapp bemessen…

Ein schöner Blick auf die gekappten Torres – Kopf ab!

Oha! Das ist der Parkplatz vom Basecamp und der ist bumpelvoll. Na bravo!

Und nun?

 

Wir haben wieder Glück und finden außerhalb die ideale Nische für Rappelkiste. Ein feiner Platz im Grünen!

Perfekt, Feierabend mit Blick

und Gin Tonic

Klasse Tag!

Liebe Grüße, bis morgen!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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