MAI
Wir holen unsere Sommerlaube aus dem Winterlager
Die Fahrt geht direkt zur Werkstatt.
Der Orion hat zwei Jahre gestanden, braucht etwas Pflege und ein paar kleine Reparaturen.
Martin macht einen Motoröl- und Filterwechsel
Ich kümmere mich um die Innenraumoptimierung
Feierabend, macht Spaß mal wieder zu basteln. Danke Andi, daß wir wieder bei dir schrauben dürfen!
Martin macht eine Großinspektion und dabei eine unschöne Entdeckung:
Die Achsenlager haben viel zuviel Spiel. Sie müssen raus und erneuert werden.
Es ist langwierig, wir warten ewig lange auf Teile, die dann unvollständig oder falsch geliefert werden.
Wenigstens kommen unsere neuen Dieselleitungen für den Steyr. Danke Ekki!
Das können wir schon mal von der Liste streichen.
Schließlich treffen auch die passenden Achsenlager ein. Die Nacht vor dem Einbau verbringen die Achsen im Kühlschrank.
Bierkisten raus.
Das Wichtigste und Schönste in diesen ersten Wochen sind die Treffen mit Freunden.
Ende des Monats wird es endlich warm. Der Orion ist fahrbereit, die Probefahrt machen wir nach Mecklenburg zu unseren Freunden aufs Land. Christl und Hugo sind auch dabei….
Nach 37 Jahren in Berlin wechseln wir den Wohnsitz.
„Willkommen in Mecklenburg!“
Abends stoßen wir alle gemeinsam darauf an.
Wiedersehen mit der Familie in der Uckermark, der Pizzaofen glüht….die Pizza ist soooo lecker!
Zurück in die Stadt.
Tina und Steffen bringen kiloweise Spargel aus dem Alten Land. Wir feiern ein grandioses Spargelfest.
Schälen, kochen, futtern!
Zum Wohl!
Es wird eine Küchenparty vom Feinsten!
„Tanz aus dem Mai“ mit Gesang und Polonaise!
Ein wunderbarer Abend!
JUNI
Der Orion steht wieder vor der Werkstatt. Irgendwas ist mit der Bremsanlage nicht 100% in Ordnung.
Martin flucht…die vorderen Bremsschläuche sind porös. Und die blöden Verschraubungen sind festgerostet. Ein Elend, das alles wieder loszukriegen……
Am Ende ersetzt Martin alle Bremsleitungen. Alles neu.
Großes Chaos im Orion:
Er bekommt bessere Batterien und neue Elektrik. Hugo hilft uns wieder, er hat schon die Steyr Elektrik mit eingebaut.
1000 Dank, lieber Hugo!
Abends sitzen wir vor unserem Stammlokal, ein kräftiger Wind fegt durch die Strassen, uns erinnert es an Patagonien
Alles fertig! Wir haben frischen TÜV, der Orion ist startklar!
Endlich! Alles hat viel länger gedauert, als wir dachten. Wir wollten Ende Mai schon fertig sein, tja….
Zwei Jahre stand unsere Sommerlaube in der Halle, jetzt fahren wir los.
Nur noch packen und dann machen wir uns auf die Sommerreise nach Frankreich.
Erster Halt: Bad Berka
Hier haben wir Glück, gerade fährt jemand raus, wir bekommen den letzten Parkplatz
Den Rhododendrongarten von Bad Berka kennen wir schon von früheren Besuchen.
Wir wandern wieder hin, in der Hoffnung, daß die „Alpenrosen“ noch blühen
Ein warmer Tag, die Sonne strahlt durch die Baumkronen
Beim Gottesbrünnlein genießen wir das kühle Quellwasser, jeder Schluck soll einen verjüngen, so heißt es.
„Merkst du schon was?“
„Tatsächlich! Viel jünger!“
Mitten im Wald leuchten die farbenfrohen Blüten zwischen den Bäumen
Beinah zugewachsene Wege führen durch das grüne Dickicht der Rhododendren
Dichtes Laub, prächtige Farben und große Blüten
Bienen summen herum, genauso begeistert von der Blütenpracht wie wir
Kerzengerade ragen Fichten in den Himmel, lange, dünne Stängel, fest im Boden verankert mit grün bemoosten Wurzeln
Nach einem Picknick nehmen wir einen anderen Weg durch den Wald zurück, Vogelzwitschern begleitet uns.
Es gibt viele Radwege, ein hübsches Freibad, dazu dieser herrliche Sommertag, ach, wir könnten hier locker ein paar Tage verbringen.
Aber wir wollen weiter.
Mittags rollt der Orion durch München
zur Autobahn. Strecke machen.
Spätnachmittags schlängeln wir uns durch die Gassen von Gelnhausen und finden einen sehr schönen Stellplatz an einer großen Wiese.
Eine prächtige Altstadt, überragt von der Marienkirche. Sonnenlicht lässt die Buntglasfenster leuchten.
Viele prachtvolle Häuser aus dem 16.ten und 17.ten Jahrhundert. Der Weinbau hat so manchem Bürger großen Reichtum beschert.
Wieviele Generationen schon in diesen Häusern gelebt haben….
Die Stadt ist lebendig, sonnige Gassen, in denen sich kleine Geschäfte und nette Lokale aneinanderreihen.
Die Nacht ist ruhig und sehr warm, es kühlt kaum ab….
Direkt beim Stellplatz befindet sich ein Bouleplatz. Ich habe blitzneue, bessere Boulekugeln, jetzt kann ich sie einweihen!
10:5 verloren, naja, ich muss mich halt erst einwerfen mit dem neuen Gewicht und so…..
Mittags geht die Reise weiter.
Ein sommerheißer Tag, 33°C. Stau auf der Autobahn, wir wechseln auf die Landstrasse, kommen verschwitzt, müde und ziemlich spät in Karlsruhe an.
Schnell frisch machen, umziehen, Räder runter und los.
Unsere Familie ist im März um eine kleine, zauberhafte Person größer geworden, wir freuen uns mächtig, sie kennenzulernen.
Ein wunderschönes Wochenende in Karlsruhe,
Danke euch beiden! Nein – euch dreien!
Nur 130 Kilometer heute, der Stellplatz in Breisach ist fast leer, wir staunen. Sonntags, herrliches Wetter und so wenig los?
Gut für uns!
Den Nachmittag verbringen wir im Schatten neben dem Orion
Der Himmel wird grauer und dunkler, in letzter Minute packen wir zusammen, bevor es lospladdert
Die Abkühlung tut gut.
Wir wollen am nächsten Tag weiter, aber der Orion muckt rum, will nicht anspringen.
Martin entscheidet auf eine neue Starterbatterie. 200,-€, ganz schön saftiger Preis!
Wir bleiben. Martin baut den Sitz aus und die neue Batterie ein, ersetzt dann noch ein paar Türgriffe und Scheibenwischer und baut eine neue USB-Ladestation im Dash ein. Voll im Arbeitsflow…
Spätnachmittags schnappen wir die Bouletaschen, gegenüber ist ein schöner Bouleplatz.
10:8 für Martin, aber ich werfe mich langsam ein.
Ein Bierchen vorm Kiosk auf das schöne Spiel
Abends sitzen wir am Rhein, schauen aufs Wasser und den Sonnenuntergang.
Diesel und Gas sind aufgefüllt, über die Rheinbrücke steuern wir nach Frankreich.
Durchs Elsaß, die Höfe wie mit der Zahnbürste geputzt. Über sonnengoldenen Kornfeldern flimmert die Hitze.
Ein langer Fahrttag
Heute nächtigen wir am Parc de l`oiseaux, den wir von früheren Reisen kennen und der immer noch genauso schön ist wie vor Jahren
Zur Entspannung ein Rasenmatch, Wimbledon Boule
Spannendes Spiel, es geht schön hin und her, am Ende siegt Team Silber.
Meine neuen Boulekugeln sind eingespielt.
Bonjour!
Nur Franzosen wissen, wie man perfekte Croissants zaubert.
Weltklasse!
Die Weinregale im Intermarché überfordern uns fast, welche Auswahl!
Und das ist nur der Rosé!
Savoir vivre!
Weiter, immer Richtung Süden, 36°C heute, wir sind früh unterwegs.
Südlich von Lyon erstrecken sich Lavendelfelder, ein betörender Duft in der Luft
Da oben liegt unser Ziel für heute
Seit 20 jahren kommen wir immer wieder hierher. Wir lieben dieses kleine Dorf auf dem Berg. Obwohl es inzwischen viele Veränderungen gibt, bleibt es immer noch lebendig, welch ein Glück!
Die Sicht ins Rhonetal ist atemberaubend
Die kleine Epicerie hat inzwischen eine Alkoholausschanklizenz, eine erfreuliche Neuerung!
Wir genießen zwei kühle „verres de Rosé“ im Schatten. Auf dem Platz spielen acht Männer Pétanque, die Würfe werden lautstark diskutiert. Leute sitzen unter den Bäumen, trinken Menthe, Rosé und Bier, traumhaft schön hier
Für uns gibt es hier aber noch ein weiteres Highlight:
nach 1½ Jahren sehen wir Tobias wieder!
Zufälligerweise auch in Frankreich unterwegs, haben wir uns hier verabredet.
Die Freude ist riesig!
Tobias hat Champagner mitgebracht,
zum Wohl, Santé!
Roquefort, Trauben, Walnüsse und Baguette auf dem Tisch, unser traditionelles Essen, das wir bei jedem Treffen gemeinsam zelebrieren.
Nahtlos schließen wir an unsere letzte Begegnung an, als würden wir uns jede Woche treffen. Wir plaudern bis spät in die Nacht, bis wir, von Mücken zerstochen, nach Hause gehen.
Und schon trennen sich wieder unsere Wege. Tobias will in den Norden, wir in den Süden.
Bis zum nächsten Mal, wir freuen uns jetzt schon drauf!
Vorbei an Pont St Esprit empfangen uns die Platanenalleen mit ihrem kühlen Schattendach. Zikaden zirpen in unglaublicher Lautstärke und der Lavendelduft erfrischt die Sinne
Wir fahren heute nicht weit, nur bis Uzés, einem weiteren Lieblingsort.
Auch hier staunen wir, daß der Stellplatz beim Weingut fast leer ist. Das haben wir so noch nie gesehen. Freie Platzwahl, prima!
36°C, wir bleiben im Schatten, gehen später zur Degustation und statten uns mit einem exzellentem Rosé aus.
Ein nasses Handtuch auf dem Kopf hilft gegen die Hitze
Abends übergießen wir uns mit kaltem Wasser, sehr erfrischend!
Nachts kühlt es angenehm ab, bei offenen Fenstern können wir gut schlafen.
Sommersonnenwende, Markttag und zugleich Fete de la musique.
Wir schlendern durch die Gassen. In einer Nische bei der Kirche singt ein kleiner Chor.
Kunsthandwerk, Gewürze, die Cafés voller Menschen, die Luft vibriert vor Lebensfreude
Wir kaufen Oliven und Tomaten, Käse und Baguette, Avocados und französische Seife
Zwischendurch ein Kaffee in der Bar „Le Provencal“
dann zurückschlendern, sich von den Düften und Farben betören lassen.
Wir kehren ein im „Café de l´Hotel“, unserem alten Lieblingscafé und beobachten den Trubel um uns herum.
Wie gut gelaunt und entspannt die Leute alle sind, bunt und fröhlich, die Frauen, so selbstverständlich elegant ohne Schickimicki zu sein, die Männer ebenso, nonchalant, mit einer ansteckenden Leichtigkeit und Lebensfreude.
Eine letzte Einkehr im „Paname“, wo ein etwas „spleeniges“ Publikum sitzt, im positiven Sinne
Der beschwingte Chef lädt uns ein zu zwei Gläsern Rosé, Santé!
Ab nach Hause und in den Schatten.
Martin entdeckt, daß unsere neuen Starterbatterien leergesaugt sind. Schiet, irgendetwas zieht hier Strom weg. Nach einer Weile findet er den Übeltäter. Die Batterien müssen wir komplett aufladen lassen. Die Werkstatt um die Ecke hat erst Montag wieder geöffnet. So lange sitzen wir fest, aber das macht nichts.
Gegen 20 Uhr schlendern wir zur Fete de la musique. Zuerst sehen wir Kiddies bei ihren Breakdance-Künsten zu.
Auf dem Marktplatz bringt Joe Cocker mit wehendem Schottenrock die Leute zum tanzen
Die Ringstrasse ist für Autos gesperrt, wir ergattern einen Platz vorm Café de l`Hotel
Sagenhaft, was hier los ist! Die Leute feiern die Bands, tanzen ausgelassen, die Stimmung ist bombastisch.
Eine ganze Stadt in Partylaune.
Die beste Fete de la musique, die wir je erlebt haben.
Vergeblich rollern wir am Montag unsere Autobatterie zur Werkstatt. Sie machen doch erst Dienstag wieder auf.
Bleibt uns eine Menge Zeit, um durch die Stadt zu bummeln, vorm Provencal „un Crème et un Allongé“ zu trinken. Alex, der Chef, kennt uns schon: „Bonjour, ca va? Comme d´habitude?“
Anschließend ein Rosé, dann etwas einkaufen, im Schatten sitzen…..
Angenehmer kann man seine Zeit kaum verbringen…..
Der Orion startet wieder!
Wir wechseln den Standort, suchen Schatten zwischen den Steineichen.
Inzwischen sind auch die Nächte sehr warm, die Tagestemperaturen nähern sich 40°C.
„Lass uns ans Meer fahren“ schlägt Martin vor. Beste Idee! Gleich morgen!
Unsere und die Weinvorräte unserer Freunde werden aufgestockt.
Fast eine Woche waren wir in Uzés, viel länger als gedacht. Wir sind sehr gerne hier.
Es ist so heiß, wir sausen Richtung Süden, zum Meer.
In Marseillan Plage lassen wir uns auf dem Clicochic Camping nieder.
Mit Stromanschluss hat unser alter Kühlschrank wieder eine Chance gegen die Hitze. Jetzt kühlt alles fein.
Nur wenige Meter über die Düne und wir sind am Strand. Das Meerwasser ist herrlich, der Strand ziemlich leer, perfekt!
Hier können wir die 40°C Sommerhitze sehr gut aushalten.
Bis morgen, liebe Grüße!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
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