Uruguay – Brasilien: Entspannte Tage in Punta del Diablo und ein neues Kapitel: „Welcome to Brazil!“ 28.09.2025 – 03.10.2025

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Auf dem Weg nach Punta del Diablo, Richtung Norden.

Vorbei am Visitor Center von Cabo Polonia. Um zum Kap zu fahren, müssten wir Rappel parken und in Busse umsteigen. Wir verzichten.

Etwas mehr als 100 Kilometer Fahrt, dann rollen wir durch Diablo zum Parkplatz am Meer.

Wenig Wind, weites Meer. Wellen sprudeln über die Felsen. Schön wieder hier zu sein.

Wir wandern ins Dorf, die kleine Eßbude, bei der wir letztes Mal waren, hat noch nicht auf. Noch keine Saison. Schade.

Die Schatten werden länger, Sonnenuntergangslicht.

Von der Balustrade aus hat man einen schönen Blick auf das Sonntags – Strandleben.

Volle Kraft voraus brettert ein Fischerboot auf den Sand. Sofort eilen Kollegen herbei, vertäuen das Boot mit dem Motorwindenseil und tragen lange Rundbalken herbei. Über die Balken wird das Boot dann auf den Strand gezogen.

Uns wird´s zu kalt, heimwärts.

Die Gischt verwischt alle Konturen

Wir fühlen uns wieder total wohl in Punta del Diablo.

 

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Ein Morgen in wilden Farben.

Wenn das Bussle da vorne wegfährt, parken wir um…

Gesagt – getan!

Frühstück in der Sonne.

Volle Sicht aufs Meer. Herrlich!

So langsam bereiten wir die kommenden Ziele vor.

Plaudern mit den Nachbarn und schauen den Wellen zu. Lassen den Tag ruhig vorüberziehen…

Zum Wohl!

 

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Wir verlängern noch um einen Tag.

Verbinden einen kleinen Einkauf mit einem Dorfspaziergang. 1596 Kilometer bis nach Rio => da wollen wir hin.

So ein gestripptes Quad sieht nochmal viel sportlicher aus..

Zurück am Platz veranstalten wir eine spannende Runde Kugelwerfen

Diablo außerhalb der Saison hat eine ganz besondere Atmosphäre: beschaulich, entspannt, friedlich.

Schön.

Die Krönung des Abends: ein gestreifter Sonnenuntergang

Gute Nacht, Diablo!

 

 

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Einer geht noch.

Die Werkbank ist aufgebaut, Martin ersetzt das klemmende Scharnier einer Außenklappe.

Bestes Flugwetter!

Die kleine Fliegerin steht bereit

– aber sie will nicht abheben!

Zuerst heißt es: magnetische Störungen ???? dann plötzlich ESC-Fehler. Electronic Speed Control.

Das ist schlecht. Sehr schlecht. Noch schlechter wird es, als klar wird, daß dieses Model nicht mehr unterstützt wird. Mit gerade mal sechs Jahren ist meine Fliegerin zu alt. Der Support erklärt mir, daß sie tolle neue Modelle haben, dieses deshalb leider nicht mehr unterstützen können.

Danke, das klingt nach eingebautem Fehler, verdammt.

Das muss die Pilotin erstmal verkraften…..

Martin macht noch einen Gang zum Mercado.

In Diablo gehen die Lichter an

Morgen ist es soweit, wir sind bereit für ein neues Kapitel:

Brasilien

 

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Sonnenaufgang in Diablo, Gischt tropft von den Fensterscheiben.

 

Superwetter!

Rappelkiste startklar? Los geht´s!

Zuerst zum Wasserturm.

Wir fragen die freundlichen OSE Mitarbeiter, ob wir Wasser ziehen dürfen. „No problem, toma!“ Nehmt euch!

Rappel passt geradeso unter die Stromdrähte.

Alles aufgefüllt.

Brasilien, wir kommen!

Nur 40 Kilometer sind es bis nach Chuy.

Vor der Stadt kommt der Grenzposten. Ausreise Uruguay. Nichts los, alle entspannt und freundlich. Per Augenscan wird unsere Identität bestätigt, danach die Pässe ausgestempelt.

Der Aduana Officer sucht erstmal seine Brille, sie hängt an seinem T-Shirtausschnitt. Ob wir nur zum einkaufen hin- und zurück fahren? Nein, richtig einreisen. Okay. Zack – werden die Fahrzeuge ausgestempelt, buen viaje!

Geht alles ganz fix.

Die eigentliche Grenze verläuft mitten durch das Städtchen.

Hier noch Uruguay….

Einmal über die Kreuzung => Bom dia, Brazil!

Offiziell eingereist sind wir noch nicht.

Zuerst statten wir dem Supermercado einen Besuch ab. Die Preise in Brasilien sind deutlich günstiger.

Eine schmucklose Halle, Vögel flattern hin und her, lautes Gezwitscher.

Frische Ananas und Mango, kein welkes Blatt am Salat, die Auberginen ohne Schrumpelfalten, sehr gutes Gemüse.

Eine Freude!

An der Kasse steht ein Mitarbeiter, der unsere Einkäufe in die mitgebrachten Beutel packt.

„Sie sprechen deutsch?“ hören wir plötzlich. Huch?! Es ist der freundliche Einpacker, er spricht sehr gut deutsch. Er stammt aus Kuba und hat in den 80ern für fünf Jahre in der DDR gearbeitet. „Der große Fehler meines Lebens“ sagt er, „das ich aus Deutschland weggegangen bin.“

Er spart jeden Peso und hofft auf eine Aufenthaltserlaubnis in Spanien. „Damit ich meine Familie holen kann. Die jungen Leute haben in Kuba keine Chance mehr, eine Katastrophe“ sagt er.

Solche Begegnungen berühren uns immer sehr. Wie sehr die Leute um ein besseres Leben kämpfen.

 

Wir fahren zur Grenzkontrolle.

Das Einreiseformular müssen wir selber online ausfüllen. Internetzugang und QR Code liegen bereit. Okay…

Wir bekommen unsere eigenen QR Codes. Dann mit den Telefonen zum Schalter, dort wird der Code überprüft, unsere Daten mit den Pässen verglichen.

Wie lange dürfen wir bleiben? „90 Tage, aber ihr könnt nochmal um 90 Tage verlängern“ erklärt uns der Officer auf englisch. Super!

„Welcome to Brazil!“

„Obrigado!“

Nächste Station: Aduana, die Fahrzeuge anmelden. Ein Officer spricht englisch, er geht mit Martin zur Nummernschildüberprüfung. Wir sollen den Wert der Fahrzeuge angeben, keine Ahnung, warum. Dann dauert`s………warten……..

Nach einer halben Stunde sind die Papiere fertig.

„Boa viagem!“

Wir sind drin!

Hallo Brasilien!

So sieht es auf den ersten 20 Kilometern aus:

die seltsamen Hubbel sind grasbewachsene Steine

Noch 10 Kilometer und wir sind wieder am Meer, in Atlantico.

Durch´s Dorf schaukeln wir runter zum Praia Hermenegildo.

 

Hier beginnt eine 200 Kilometer lange Piste, die bei Ebbe von allen als ganz normale Verbindungsstrasse genutzt wird.

Ein Traum!

Es ist schon halb sechs, eigentlich zu spät…..kurzer Tidencheck….

Ebbe ist jetzt!

Können wir da widerstehen?

Natürlich nicht!

Die Piste ist betonhart, schon sausen wir dahin…

Das macht Spaß!

Eine heiße Rallyekarre überholt uns, was ist denn das für eine Selbstbaumaschine?!

Bei jeder Bodenwelle springt die Kofferraumtür auf

Eine rasante Fahrt! Richtig viel Spaß!

Urplötzlich, innerhalb von Sekunden, zieht dichter Nebel auf….

Die Sicht geht gegen Null. Jetzt weiterzufahren ist unvernünftig. Das machen wir nicht.

Die Selbstbaukarre dreht ebenfalls bei – starkes Gerät!

 

Zurück, die Piste läuft uns nicht weg, morgen können wir den nächsten Versuch starten.

 

 

 

 

Im Ort finden wir schnell einen Platz bei der Boccia Anlage.

Noch ein wenig auf der Treppe sitzen, dann ist Feierabend für heute.

Der Mond schimmert durch den Nebel, unsere erste Nacht in Brasilien.

Boa Noite!

 

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Der Nebel bleibt uns erhalten. Dichte Schwaden ziehen vorbei, die Luft ist voller Tröpfchen.

Schlechte Sichtverhältnisse, wir warten noch einen Tag ab.

Ein Blick auf den Tidenkalender für morgen:

Niedrigwasser gegen 7 Uhr morgens, uff, ganz schön früh!

Nachmittags machen wir einen Spaziergang am Praia Hermenegildo.

Ein Karakara nimmt ein frisch erbeutetes Vögelchen auseinander. Obwohl wir einen sehr großen Bogen machen, hebt er ab.

Kräftiger Wind pustet uns entgegen….

Ein bißchen Fotosafari….

An den Strommasten klemmen sorgfältig zusammengesteckte Mönchsittichnester.

Hallihallo! Bom dia!

Von unserer Treppe aus sehen wir der Bocciagruppe beim Spiel zu.

Morgen soll das Wetter besser sein, dann nehmen wir die Pistenfahrt wieder auf!

200 Kilometer über den Strand, wir sind gespannt!

Liebe Grüße, bis morgen!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

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