Adios Rosario!
Für uns die große Überraschung, diese Stadt. Es hat uns sehr gut gefallen hier.
Im Regen füllen wir die Wasserflaschen
und machen uns auf den Weg aus der Stadt.
Da kommt die Horrorbrücke in Sicht. Nuestra Señora del Rosario, 50 Meter hoch.
Ich hasse diese hohen Brücken….
Überstanden! Nicht eingestürzt! Wieder mal Glück gehabt!
59 Kilometer lang führen Brücken und Viadukte über das Hochwasserbett des Rio Paraná in der Provinz Entre Rios.
Eine fantastische Landschaft, leider bei Regen nicht so gut zu sehen.
Der Regen lässt nach, wir merken uns diese hübsche Stelle am Fluß, man weiß ja nie, ob man vielleicht doch nochmal in der Gegend ist…
und erreichen nach 312 Kilometern durch endlose Sojafelder Colon
Farbenfrohe Häuser, viele Restaurants und Cafés – schön!
Der Strand am Rio Uruguay ist der Hammer! Direkt daneben ist ein offizieller Womoplatz, perfekte Lage, wir bleiben gleich hier.
Und testen das Flusswasser.
Herrlich! Plitsch, platsch bin ich drin!
Jetzt beginnt der Badeurlaub.
Bis die Mosquitos uns reinjagen, bleiben wir draußen und freuen uns über diesen schönen Platz.
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Teilweise Dauercamper, nette Nachbarn um uns herum.
Das Wasser, daß wir in Rosario gezapft haben, schmeckt muffig, zum Glück haben wir es nur in den Flaschen, nicht im Tank.
Hier am Platz fließt sehr gutes Wasser aus dem Schlauch. Wir tanken nach.
Zwei Strandtage bei Traumwetter, 30°C, Sommer.
Im Fluß baden, spazieren gehen, lesen, in der Sonne liegen.
Abends ein Gin Tonic am Strand, perfekt!
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Eigentlich wollen wir heute weiterfahren. Das Wetter schwächelt heute etwas, trotzdem hat keiner von uns Lust, Kilometer zu schrubben.
Wir bleiben noch.
Nach dem morgendlichen Yoga und Flussbad laufen wir in die Stadt.
Was für ein dicker Gummibaum, unfassbar!
Im Galpon Don Enrique kaufen wir Käse und getrocknete Tomaten.
Bei Barzahlung gibt es Rabatt
Ein Streifzug durch die schönen Gassen. Wir linsen in grüne Höfe und eine Keramik-Kunstschule.
Aliens schauen uns aus dem Geek – Laden über die Schulter
„Meine Urgroßmutter kam aus Berlin“ erzählt uns die Kassiererin im Autoservice Mercado. Eine Katze hat es sich in Second-Handkleidern gemütlich gemacht. Epiphyten verwandeln knorrige Baumstämme in wuschelige Säulen
Lustige Skulpturen im Park und einladend schöne Restaurants
Colon gefällt uns sehr.
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Heute ist es soweit, in der Nähe braut sich ein Gewitter zusammen.
Ein guter Grund für uns weiterzuziehen. Nach dem Morgenschwimmen brechen wir auf.
Abschied von Argentinien.
Dieses wilde, weite Land voller Schönheit und freundlichen Menschen hat unser Herz wortwörtlich im Sturm erobert.
Ganz große Argentinien-Liebe ❤️
Wir freuen uns jetzt schon darauf, wiederzukommen.
Einmal über die Brücke zum anderen Ufer. Dort ist Uruguay.
Grenze. Argentinien und Uruguay teilen sich die Gebäude auf der Uruguay-Seite. Zuerst werden uns die argentinischen Einreisepapiere abgenommen. Wir bekommen keine Ausreisezettel.
Die Uruguay Passkontrolleurinnen sind lustig, ihr Englisch reicht für: „Thank you very much!“
Weiter zu einem Klapptisch draußen. Fahrzeugkontrolle. Ein Beamter klettert in den Shelter, ich hinterher. Er möchte unbedingt selbst die Schubläden öffnen. Besteck und Geschirr, dann der Kühlschrank. Foodcheck. Die Eierpackung nimmt er raus: „No!“
Ich nehme ein Ei und lasse es auf den Tisch fallen. „Cocinar!“ sage ich. Er stutzt, ah! Gekocht! Okay. „Todo bien!“
Als nächstes müssen wir in ein vollgestelltes, enges Büro mit feuchten Wänden.
Die Kollegin sehr nett, tippt lange unsere Einreisedaten in den Computer. Es wird diskutiert, ob wir zwei Einfuhrzettel für die Fahrzeuge brauchen. Man entscheidet sich für Ja.
Wir fragen nochmal nach den Ausreisepapieren von Argentinien. No Problem! Alles im Computer gespeichert. Wir bekommen 365 Tage Aufenthalt in Uruguay. Dankeschön!
Alle Beamten sind sehr jung und sehr, sehr freundlich. Die Menschen in Uruguay wirken immer gut gelaunt und zufrieden auf uns.
In einer halben Stunde sind wir durch. Der letzte Schlagbaum, Laufzettel abgeben und wir sind zurück in Uruguay!
Das grüne Uruguay, organisiert, ordentlich, sauber.
140 Kilometer wollen wir heute noch fahren, bis zum Lago Andresito.
Vor dem See die erste Mautstation, wir müssen unser Pickerl aufladen.
Niemand spricht englisch am Schalter, aber das macht nichts, alle helfen uns geduldig und mit einem fröhlichen Lächeln. Wie angenehm!
Von der Brücke aus sehen wir schon das Gelände, ein kostenloser Campingplatz am See.
Schwimmen können wir nicht, der Lago ist voller Grünalgen. Aber dennoch: Herrlich!
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Ein rosa Sonnenaufgang
Wirklich sehr schön hier am See.
Man könnte bleiben und das Boot rausholen……
Aber wir wollen ans Meer.
Strecke machen.
351 Kilometer über gute Strassen und staubige Pisten, entlang Rinderweiden und Sojafeldern.
Müde und voller Hoffnung auf einen guten Übernachtungsplatz biegen wir ab in einen kleinen Feldweg zum Rio Cebollati.
Angler und Picknicker am Ufer und noch genau ein Platz in Rappelkistengröße frei. Glück gehabt!
Pünktlich zum Sonnenuntergang.
Fantastisches Licht.
Wir essen draußen und lassen uns erst von den Riesenmosquitos ins Auto vertreiben.
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Dichter Nebel am Morgen.
Heute fahren wir die letzten 100 Kilometer bis zum Meer.
Martin sorgt für klare Sicht.
Ab geht´s! Endspurt zum Atlantik!
Von Wasser durchzogenes Weideland, an den Seen gründeln blauschillernde Moschusenten. Nandus traben über die Weiden.
Schwärme von grauen Täubchen und grünen Sittichen flattern auf. Greifvögel mit gewaltiger Spannweite heben ab
Gleich sind wir da….
Jetzt!
Wieder am Meer….
Ein kleiner Picknickplatz mit Ausssicht bei Coronilla. Rappelkiste steht neben Brasilianern, fröhliche, nette Leute.
Die Grenze nach Brasilien ist nur 25 Kilometer entfernt.
Es ist windig wie Sau! Das gute alte Patagonienfeeling kehrt zurück.
Wir machen einen Spaziergang, vielleicht finden wir eine nette Strandbar.
Zuerst müssen wir diese stark schwingende Hängebrücke überwinden…
Am anderen Ufer eine lockere Anhäufung von Ferienhäusern, groß und klein, schick und Schrott.
Der Strand ist traumhauft!
Nur leider leergefegt vom kräftigen Wind. Niemand ist im Wasser, die Wellen sind heftig. Das kleine Restaurant vom Fischerklub hat keine Stühle draußen, drinnen sitzen möchten wir nicht. Sonst sehen wir keine Strandbar.
Ein paar Angler und Spazierer, über den festen Sand laufen wir zurück.
Oben auf der Klippe steht Rappelkiste, doch der Fluß ist zu tief um durchzuwaten. Wir müssen ganz außen rum zur Brücke.
Etwas windgeschützter sitzen wir oben auf einer Bank und schauen aufs Meer.
Wir hätten ja total Lust morgen einfach nach Brasilien zu fahren. Ein paar nette Argentinier haben uns eben von den Stränden dort vorgeschwärmt. „Muy hermoso!“
Aber das lassen wir uns für die nächste Südamerika-Runde ab September.
Wir machen jetzt erstmal ganz langsam und ruhig noch ein paar Wochen Badeurlaub am Atlantik.
Liebe Grüße, bis morgen!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
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