Ausreise Kuwait – Einreise Saudi Arabien. Fahrt zu Judah´s Thumb 04.12.2022 – 06.12.2022

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Sonntag, der zweite Advent.

Gemeinsam mit Maren und Mathias brechen wir auf zur Saudi Arabischen Grenze. Bei XYZ- King soll es Wasser geben.
Was für ein Müllhaufen ringsum. Mathias schließt den Schlauch an und tankt.

Süße Welpen hopsen herum und schmeicheln sich ein.

Ein Mann im Sarong kommt und dreht den Wasserhahn ab. Wir sollen hier kein Wasser tanken. Okay, dann lassen wir das.

Im nächsten Supermarkt stocken wir die Vorräte auf, dort können wir auch Wasser auffüllen und dann ab zur Grenze.

Die Ausreise verläuft sehr entspannt. Papiere werden kontrolliert, Fahrzeuge ausgestempelt, fertig.

Salam Kuwait mit deinen Öltürmen, Stromwäldern und unglaublich freundlichen Menschen!

 

Saudi Arabien
Die Einreise nach Saudi Arabien ist ebenfalls keine komplizierte Sache. Pässe, Visum, Fingerabdrücke, Fotos, Arabic Coffee und Datteln, Fahrzeugkontrolle.

Dann vor zum letzten Schlagbaum – von dort zu Fuß wieder zurück, nochmal Pässe, irgendein Stempel fehlt. Ein junger Beamter begleitet uns fröhlich plaudernd. Hinter unseren Steyrn wartet eine lange Schlange Fracht-Lkws. Wir blockieren den Schlagbaum. Oh, peinlich….aber niemand beschwert sich, man lächelt und winkt uns zu, sehr nachsichtig mit den Touristen….

„Welcome to Saudi Arabia!“

Das war ja einfach! Wir düsen in den nächsten Ort, Khafji

Die Simkarten und das Internet sind vergleichsweise teuer. 50 GB für 25,-€.

Arabische Schrift können wir nicht lesen, aber die Zahlen von 1 bis 10 haben wir inzwischen gelernt. 80 steht da und 50

 

Der nächste Strandplatz ist unser, auf einer Piste holpern wir hinein in weiße Dünen. Kaum stehen wir, braust ein Jeep heran und scheucht uns davon. Zu nah an einem Militärgebäude. 600 Meter weiter ist alles okay.
Martin und ich spazieren los, das Meer suchen, aber es ist zu weit weg.

Zweiter Advent, für etwas Weihnachtsstimmung vertilgen wir ein Päckchen Stollenkonfekt, köstlich!

Der weiße Sand reflektiert das Mondlicht.

Die erste Nacht in Saudi Arabien!

Es wird eine schlaflose…..Ab Mitternacht erheben Nachtvögel ihre Stimmen. Wahre Meister der grellen Töne! …..Laut! Nonstop dieselbe Melodie ungefähr eine Minute lang. Und dann von vorn. Im Mittelteil leichte Variationen, da schrillen alle durcheinander…..Ohne Unterbrechung –  bis morgens um halb 6. Ohrenbetäubend! Niemand schläft in dieser Nacht. Was sind das für Vögel?!

 

Wir stellen die Frage ins Netz. Die Antwort kommt am nächsten Tag via WhatsApp: es könnten Kaptriele sein.

Durch leichten Regen fahren wir Richtung Süden. Immer wieder Reifenspuren auf dem Asphalt. Was machen die da? Bremsübungen?

Viel Müll am Strassenrand.

Kamele mit Wetterjacken

Wir rollen durch Strommastenalleen, die Strassenlaternen alle ausgerüstet mit Solar-LED- Beleuchtung.

Der Himmel so grimmig, er möchte zu gerne lostoben und kann nicht

Nach 100 Kilometern biegen wir ab auf eine Sandpiste, rumpeln ein bißchen in die Wüstenlandschaft, finden unseren Nachtplatz

Besuch kommt. „Are you Nomads?“ werden wir gefragt.

Etwas entfernt stehen Zelte, mit bunten Lichterketten beleuchtete Wochenendhäuser.

Mucksmäuschenstill ist es in der Nacht. Keine Kaptriele, kein Pieps. Wir schafen tief und fest.

 

In Nuayriyah soll es einen alten Souk geben. Ein bißchen bummeln über einen alten Markt wär schön. Tanken müssen wir auch, also dorthin. Die erste Tankstelle hat schon mal keinen Diesel heute….

 

Langsam rollen wir durch die Einkaufsstrasse. Wo ist der Souk?

Ein netter Mann versucht, uns auf arabisch den Weg zu erklären – sinnlos, er fährt uns besser voraus.

Vorbei an sehr unterschiedlichen Autowerkstätten. Die einen modern, sauber und geräumig, bei den anderen balancieren barfüßige Mechaniker auf einem Stuhl.

Der Souk ist nicht ganz das Erhoffte. Große Zelte, davor Sitzkissen, Teppich- und Sofaverkauf.

An einem Platz ein paar ungewöhnliche Skulpturen, drumherum kleinere Zelte. Hier verkaufen schwarz verhüllte Frauen Webdecken, Kamelleinen und Essen.

Wir sehen uns um, kaufen in einem Laden etwas Obst, das war´s.

Außerhalb der Stadt liegen riesige Schrottplätze. Martin gerät ins Schwärmen…hier dürfen Schrottplätze noch Schrottplätze sein….

An die nächste Tankstelle. Sie haben Diesel.

Tanken: ein echtes Vergnügen! Der Liter Diesel kostet 16Cent! 295 Liter rauschen in den Tank für 47,20€
So macht tanken Spaß!

Alles erledigt.

In Nuayriyah hält uns nichts, zum „Daumen von Judah“ sind es 100 Kilometer, das fahren wir heute noch.

Ein Hauch von Weihnachten an der Strassenlaterne…ja, der Weihnachtszauber fehlt mir ein bißchen, ich gebe es zu.

Verkehrskreiseldesigner toben sich hier so richtig aus.

Auf halbem Weg stoppen wir neben der Strasse bei einem großen Baum zum Mittagessen.

Gerade ist der Tisch abgeräumt, da hält ein 80er Jahre Chevrolet. Gepflegt, wie neu. Der Fahrer begrüßt uns, er hat uns schon an der Grenze gesehen. Seine Farm liegt ein paar Kilometer weiter. Leider kann er uns nicht dorthin bitten, sein Terminkalender erlaubt es nicht. Aber er würde uns gerne zum Essen einladen! Schwer, das abzulehnen. Er saust wieder los und kommt mit Tüten voller Essen zurück. Gewürzter Reis, Hühnchen und Salat. „Entschuldigt, das es so wenig ist…“ Wie bitte?! Mehr als genug! Wir unterhalten uns, er bedauert noch einmal, daß er uns jetzt nicht auf die Farm einladen kann. Seine Frau wäre dann allein mit uns. Das geht natürlich nicht! Viertelstunde später steigt er in sein Auto und ist weg. Falls wir nochmal in der Gegend sind, sollen wir unbedingt vorbeikommen.

Überrascht, gerührt und satt wie wir sind, packen wir das Essen ein und machen uns wieder auf den Weg.

Ein Traktor zieht seine Kreise. Frisch grüne, kreisrunde Felder, von meterlangen Bewässerungsanlagen beregnet. Sitzbänke an der Hauptverkehrsstrasse. Falls jemand die Aussicht genießen möchte.

Dieses Kreiseldesign, voller Fantasie. Was stellt das dar? Eine Düne? Nicht schlecht! Aber welcher Kontinent könnte das auf der Weltkugel sein?

 

Danach sieht es eine Stunde lang so aus:

Aufgelockert durch nette Reisekamele

 

Da sehnt man sich nach etwas Kreiselkunst. Stattdessen ragen bald einzelne Felsen aus der Sandwüste

Durch das Städtchen Judah hindurch geht es auf eine Wellblechpiste. Hinter uns wirbeln Staubwolken, die Rappelkiste macht ihrem Namen alle Ehre……

Am Horizont erhebt sich, noch ganz winzig, der Daumen von Judah.

 

Ein Riese, wenn man direkt davor steht!

Umschwirrt von sirrenden Schwalben ragt er aus dem puderfeinen Sand der Al Nafud Wüste.

Angekommen. Gerade rechtzeitig vor Sonnenuntergang.

Der Fastvollmond lässt Judah´s Thumb strahlen

Gute Nacht!

Bis morgen, liebe Grüße!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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