Oman: Nizwa und Wahiba Sands Desert 14.01.2023 – 17.01.2023

Veröffentlicht in: Aktuell, Allgemein, Oman | 0

Wenn wir gefragt wurden, wohin unsere Reise diesen Winter gehen soll, hieß es: in den Oman!

Heute ist es soweit. Mit den ersten Sonnenstrahlen sind wir wach, ein wunderbarer Morgen.

Wir fahren zur Grenze. Rotleuchtender Sand und weißglitzernde Salzkrusten, noch 30 Kilometer durch die Rub al Khali

Keine Ortschaft weit und breit…..aber dafür gut beleuchtete Strassen

Nach wenigen Kilometern sichten wir zwei uns wohl bekannte Lkws in den Dünen.

Maren & Mathias und die Pistenkühe. Da machen wir natürlich einen Abstecher und sagen Guten Morgen!

Bleiben möchten wir nicht. Nach einer Plauderstunde sausen wir weiter, nichts hält uns heute mehr auf, nur noch 17 Kilometer bis zum Oman.

Die Ausreise aus Saudi Arabien ist super einfach. Pässe und Visum angeschaut, Gültigkeit geprüft, alles in den Computer, kurze Frage ob wir eine Versicherung für den Oman haben, Stempel –> fertig!

Die Einreise in den Oman ist ebenfalls unkompliziert. Pässe, Visum, Versicherung vorzeigen. Abdruck vom Zeigefinger. Stempel, ein kleiner Laufzettel mit Unterschrift wird uns überreicht, fertig. „Carnet?“ fragt Martin. „No no, next office.“ Okay.  Weiter zur Fahrzeugkontrolle. Einmal hinten die Tür aufmachen, ein Blick von außen in die Wohnkabine. „Want to see the motorcycle?“ No, no, sie winken ab. „Carnet?“ No, no next office. Im nächsten Büro geben wir den Zettel ab. „Carnet?“ „No, no, no carnet. Welcome to Oman!“ –> 35 Minuten und wir sind im Oman!

Flaches, helles Land, die roten Sandberge sind verschwunden. Die Strasse und die Landschaft flimmern in der Sonne.

Wir rollen durch die karge Landschaft nach Ibri. Die wenigen Bäume trotzen Wind und Hitze

Dattelplantagen sorgen vor der Stadt für etwas grüne Abwechslung.

Bei Omantel kaufen wir 100GB für 60,-€. Unsere Essensvorräte sind leer, wir halten am Lulu Supermarkt.

Was für ein Erlebnis! Lange nicht mehr einen so gut sortierten Supermarkt gesehen!

Uns unbekanntes Gemüse und Obst, Blüten, verschiedene Bananensorten,  fast alles aus Indien importiert.

Reis in 20 Kilosäcken und Regale mit Rosenwasser

Eine richtige Entdeckungsreise dieser Einkauf. Allerdings auch nicht gerade billig, das Preisniveau im Oman liegt höher als in Deutschland.

Obwohl es schon dunkelt, fahren wir noch ein paar Kilometer, denn wir sind verabredet…

Irgendwo am Rand dieser dusteren Staubstrasse müssen sie sein…..

Da! Etwas Weißes leuchtet zwischen den Bäumen – der Wagen von Fenni und Totti, die wir in Liwa kennengelernt haben. Eine große Freude, die beiden wiederzusehen!

Bald sitzen wir zusammen und erzählen, belauscht von Kamelen, die in der Dunkelheit schnauben. Unter viel Gelächter bemühen wir uns im Laufe des Abends eine Flasche Whisky zu leeren –> erfolglos….

Morgens um 3 geben wir auf, sehr fröhlich und blau, die Flasche noch lange nicht mal halb leer.

 

Alle fühlen sich leicht erschöpft am nächsten Morgen, selbst die Sonne blinzelt erst ziemlich spät über die Hügel

Mittags wollen wir beide weiterfahren. Uns zieht´s ans Meer. Aber wie es immer so ist…..Als wir uns verabschieden, quatschen wir uns fest. Und wieder ist es so lustig, naja und am späten Nachmittag müssen wir dann auch nicht mehr los.

Wir bleiben noch eine Nacht und bieten den Mücken ein Festmahl…

 

Jetzt aber! Bis zum nächsten Mal ihr Lieben! Gute Reise!

 

150 Kilometer bis nach Nizwa, das Städtchen möchten wir uns anschauen.

Vorbei an Oasen und den hohen Omani Bergen

Kleine Ortschaften, große Plantagen, dann rollen wir durch das Stadttor von Nizwa.

Unterhalb der Burg liegt der frisch renovierte Souk. Alle Markthallen sind geschlossen. Mittagszeit. Vor den Geschäften wird Töpferware angeboten, teilweise mit bemerkenswerten Design….Außer uns sind hier nur Katzen. Jeden Freitag findet ein Ziegenmarkt statt. Heute ist Montag, darauf zu warten dauert uns zu lang. Vielleicht passt´s auf dem Rückweg.

Wir laufen durch schmale Gassen hinauf zum Fort.

Über dem Tor uralte schöne Schnitzereien.

Innen einmal um die Ecke steht der Ticketschalter. Für Omanis kostet der Eintritt 2,- Omani Rial, für Ausländer 5,- OMR.

Oh! Das wir mehr bezahlen als Omanis stört uns weniger, aber umgerechnet 12,-€ pro Nase scheint uns doch etwas üppig. Wir kehren um.

Die Fenster geputzt, Rappelkiste ist startklar. Wir verlassen Nizwa. Nur 50 Kilometer weiter biegen wir querfeldein ab und finden einen schönen Platz zwischen Schirmakazien. Noch lange genießen wir draußen die angenehme Wärme.

Eine Sternschnuppe zieht mit langem Schweif über den Nachthimmel. Schnell denken wir uns einen geheimen Wunsch….

 

Morgens entscheiden wir spontan, doch nicht den kürzesten Weg zum Meer zu nehmen, sondern einen Abstecher in die Wahiba Sands Wüste zu machen. Bei Al Wasil führen mehrere Pisten hinein in den Sandkasten.

Schilder warnen vor Überflutungen. Die Omani Männer tragen kleine bestickte Hüte zur weißen Dishdasha, keine Kopftücher, wie die Saudis.

Vor den Städtchen stehen die Villen der Dattelbarone.

Die Ortschaften eine Sammlung zweckmäßiger Betonbauten mit kleinen Fenstern gegen die Sommerhitze

Al Wasil: wir biegen ab zum Pisteneinstieg. Der Weg führt zwischen den Plantagen hindurch. Ein Mann kommt uns entgegen, er balanciert einen vollen 10 Liter Wasserkanister auf dem Kopf

Wenig später ragt eine dicke Wasserleitung aus einer Mauer, daneben ein kleiner Hahn. Gute Gelegenheit für uns, vollzutanken.

Auf dem Boden ist alles vermüllt, es ist ein ewiges Rätsel. Wieso lassen die Leute ihren Dreck an der Wasserstelle liegen?

Eiskalt rinnt das Wasser aus der Leitung, es schmeckt sehr gut. Leider hat der kleine Hahn zu wenig Druck, das Wasser schafft es nicht bis hinauf in den Tank…..

Jetzt müssen wir einen passenden Anschlusss für den dicken Schlauch improvisieren. Ein paar Kabelbinder helfen Martin dabei.

Hoffentlich steht auf dem Schild nicht, das das hier kein Trinkwasser ist….schnell den Translator draufhalten….

nein, da steht, das man das Wasser nicht zum Verkauf abfüllen darf, Glück gehabt…

Eine halbe Stunde für 100 Liter…..phhhhh……Aber irgendwann sind alle Wassertanks gefüllt, alles bereit für die Wahiba Sands Wüste!

Die Reifen wirbeln Staub auf, die Piste ist weichsandig, aber gut befahrbar.

Nach einigen Kilometern taucht ein Feriencamp auf, das „Arabian Nights Camp“. Gesattelte Kamele und unzählige Quads warten auf Arbeit.

Hinter dem Camp rumpelt die Rappelkiste über die Wellblechpiste. Martin ist skeptisch, wie weit wir noch mit Strassenluftdruck fahren können, der Sand wird weicher und tiefer.

Bei der nächsten Anhöhe ist es soweit, der Sand ist zu weich, die Piste zu schräg, kurz bevor wir steckenbleiben, halten wir an.

Rückwärtsgang rein..

Luft aus den Reifen, runter auf 2,5 bar.

Währenddessen dokumentiere ich eine Menge Tierspuren. Hier ist ja was los! Wenn ich jetzt noch wüßte, wie die dazu passenden Tiere aussehen….

Schöne Plattfüße hat die Rappeline jetzt.

Die Schrägfahrt über die Dünen lassen wir trotzdem sein, lieber schauen wir doch mal wie es rechtsrum weitergeht.

Herrlich! Huiii – über die weichen Dünen hinauf und hinab, Achterbahnfahrt!

Am Ende ein flaches Plateau, hier könnten wir bleiben, aber so ganz gefällt es dann doch nicht. Oben auf den Dünen, mit Rundblick, ist es schöner. Also erklimmen wir den nächsten Sandberg.

Die Piste wird noch weicher.

Wir stellen die Rappelkiste ab und wandern los. Erstmal sehen, wohin das führt, bevor wir uns weiter durch den Sand wühlen.

 

Auch hier, mittendrin – Müll

Etwas weiter entfernt sichten wir oben auf der Düne eine flache Stelle. Da fahren wir hin.

Wunderbar! Es ist früher Nachmittag, ein leichter Wind geht, Sonnenschein und jede Menge Wasser im Tank – beste Voraussetzungen zum Wäsche waschen!

Bald flattern die Wäschefähnchen im Wind….Tagwerk erledigt.

 

Sagt sich die Sonne auch und versinkt hinter den Dünen

 

Das Arabian Nights Camp hat offenbar Kundschaft. In der Dämmerung düst eine Kolonne mit 4×4 Wagen direkt bei uns vorbei Darin bleiche Europäer, die nicht zurückwinken.. „Das gibt´s doch garnicht! Aus Berlin!“ ruft jemand aus dem offenen Fenster.

 

Wir freuen uns über den warmen Abend und decken draußen den Tisch zum Abendessen. Plötzlich legt der Wind einen Zahn zu…

Sandsturm! Schnell die Wäsche ab und ins Auto werfen, Stühle rein, Markise einrollen, ein kleiner Kampf mit dem Wind, Tür zu!

Geschafft!

Draußen wütet der Sturm. Hin und wieder versetzen die Böen der Rappelkiste einen Stoß, als ob ein Kamel dagegen treten würde!

Es stürmt bis kurz vor 22 Uhr, dann schaltet sich der Wind ab. Eben noch Getöse – zack! – aus. So haben wir eine ruhige Nacht, Glück gehabt!

Bis morgen, liebe Grüße!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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