Saudi Arabia: Rallye Dakar 2023 – 11.01.2023

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In aller Herrgottsfrühe bekommen wir eine neue Nachricht: die Fahrer werden 1 bis 2 Stunden früher starten als gedacht. Wir sollen, wenn möglich, um 9 oder 10 Uhr an der Strecke sein. Okay, dann jetzt aber hurtig!

Schnell noch den Nachbarn Bescheid geben, das es früher losgeht und ab auf die Piste.

Wir fahren zur Rallye Dakar!

In ungefähr 30 Kilometern Entfernung soll ein Kreuzungspunkt mit einer Zeitnahme sein. Alle Wagen werden dort kurz halten und die Zeit messen lassen.

Zwei Autos mit Pressefotografen überholen uns. Das kann nur bedeuten, daß dies die richtige Richtung ist!

Zwischendrin halten wir, um mit Mark und Doro das verabredete Gespräch über die 7Lakespiste zu führen.

Die scheint umständlicher als gedacht. Wir wollten einen Bogen fahren. 350 Wüstenkilometer durch die Rub al Khali zu den 7Lakes und von dort weiter zur omanischen Grenze. Das scheint nicht mehr möglich zu sein. Nach den 7Lakes wird man vom Militär abgefangen und mit harten Geldstrafen bedroht. Wir müssten dieselbe Strecke – 350 Kilometer –  wieder zurückfahren. Hm…..

Jetzt erstmal Rallye, dann sehen wir weiter!

So……jetzt müssten wir die Zeitnahme langsam sehen….noch über den Hügel…..Da?!

Ein paar geparkte Autos, ein paar Fähnchen…..Martin fragt nach…..

ja, hier ist der Zeitmesspunkt. Sie fangen gerade erst an mit den Vorbereitungen.

Können wir hier irgendwo parken? Klar! Gleich hier beim Meßpunkt, wenn wir möchten. Oh ja!

Jetzt kommt der historische Moment in dem die Rappelkiste durch die Zeitnahme der Rallye Dakar fährt!

Trommelwirbel!!!!!

Ein perfekter Platz!

Wir richten uns ein. Noch mehr Organisationsautos treffen ein, Zelte werden aufgebaut. Die Medicals kommen, gut sichtbar in ihren gelben Shirts. Das Orgateam trägt blaue Dakar-Shirts. Die Rallye wird von einer französischen Agentur ausgerichtet, sie betreuen auch die Tour de France. Wir wandern zwischen den Dakar-Leuten herum, plaudern hier und da, allesamt Franzosen und sehr nett.

„So ein Shirt hätte ich gern…“ sagt Martin. Hm…

Die ersten Hubschrauber landen. Locker kommen wir mit den Piloten ins Gespräch. 14 Helikopter sind im Einsatz, 2 davon nur um VIPs zu befördern.

Ich spreche einen jungen Mann an: „Wo könnte ich so ein Shirt bekommen?“ „Du möchtest so ein Shirt? Komm mit..“ Er geht zur Heckklappe seines Wagens und kramt aus einer großen Tasche ein blaues Shirt heraus. „Aber pssst!“ sagt er. Super! Danke!

„Moment…..“ er kramt weiter und fischt noch ein paar Dakar Rallye Aufkleber raus. „Dankeschön!“ Die Leute sind echt sehr nett!

Martin freut sich, als ich ihm das Shirt gebe. Später ergattert er noch ein gelbes Medical Shirt und schenkt es mir. Da grinsen wir beiden Trophäenjäger vor uns hin.

Nun heißt es: Ausschau halten nach den ersten Rennfahrern……ja, wo fahren sie denn?

 

Nach 1 ½ Stunden kündigt ein Helikopter und eine feine Staubwolke über der Piste den ersten Motorradfahrer an. Es geht los!

 

 

Kurzer Stop an der Zeitnahme und schon staubt der Sand auf, als er die Düne hinaufrast

Jetzt geht es Schlag auf Schlag, immer kürzer werden die Zeitabstände zwischen den Motorradfahrern.

Wir packen Kameras und Wasserflaschen ein und machen uns an den Dünenaufstieg für eine bessere Übersicht.

Direkt neben der Piste lassen wir uns nieder. Mit wilden Sprüngen jagen die Fahrer über die Dünen.

Wir sind ganz nah dran! Unglaublich!

Es fahren nicht nur Profis, auch mutige Amateure schleudern durch den Sand

Perspektivwechsel

Eine wilde Jagd! Friß Staub, Kollege!

Spektakulär!

Die Verfolger dicht hinterher

Wer zu nah dransitzt schluckt ´ne Schaufel Sand

Die ersten Quads springen über die Düne

Immer wieder wechseln wir den Platz.

Da kommt der erste Rennwagen!

 

Dahinter wieder ein Motorrad auf Schleuderkurs

Unten durch die Ebene rast der nächste Wagen. Hinter sich ein Staubwirbel und über sich ein Helikopter. Plötzlich Aufregung unter den Zuschauern….“Is this Audi?“ fragen alle in die Runde

Ja, hier kommt der Star! Der Audi RS Q e-tron.

Lange führte das Team die Rallye an, der Sieg schien sicher. Doch nach dem phänomenalen Start läuft es nicht mehr so gut. Alle drei Audis hatten schwere Unfälle, nur einer ist noch fahrtüchtig, allerdings nur noch im Mittelfeld.

Die moderne Hybrid Technik wird eine neue Kategorie in der Rallye begründen. Mit welcher Leichtigkeit dieser Wagen die Düne hinauffliegt! Unwahrscheinlich! Dagegen wirken die anderen Fahrzeuge fast schwerfällig

 

Während die anderen sich mit viel Kraft nach oben arbeiten, gleitet der Audi über den weichen Sand, als sei er ein Fliegengewicht. Und das ist er mit seinen vier Motoren und 2100 Kilo Leergewicht ganz sicher nicht. Sehr beeindruckend.

Nur am Sound sollten sie noch etwas tüfteln, der Bolide sirrt wie ein aufgeregter Mückenschwarm.

Wagen der unterschiedlichsten Kategorien stürmen hinauf

Wir warten gespannt auf unsere Favoriten: die großen Trucks. Gegen 14 Uhr ist es soweit! Hinter sich eine Riesenstaubwolke rasen die ersten 10Tonner durch die Ebene.

Pure Kraftpakete donnern  hinauf, PS- Geschosse…..

Scheinbar mühelos schieben die 1500PS den Tatra bergauf durch den Sand.

„Das ist mal ein Sound!“ sagt Martin

Kurz dahinter ein paar winzige Buggies. Die wirken ziemlich drollig…..wie Rasenmäher….

 

 

Und hier kommt unser persönlicher Favorit unter den Rennwagen:

der Hai

Der Fahrer kennt keine Gnade! Mit Vollgas springt der Hai über die Dünen, keine Schonung für Mensch und Material!

Richtig klasse!

 

Je später der Tag desto weicher der Sand. Die ersten Fahrzeuge schaffen die Düne nicht mehr im direkten Weg, müssen abdrehen und schleudern uns den Sand entgegen…

Kraftstrotzend ziehen die Trucks bergauf und donnern über die Dünen davon. Ihnen scheint der weiche Sand nichts auszumachen. Einige Fahrer grüßen uns Zuschauer mit kurzem hupen.

 

Mit Volldampf hüllen sie uns in Staub- und Dieselwolken

Einer der Rasenmäher geht oben zwischen den Dünen kaputt und muss rückwärts runterrollen. Wenig später kommt der Servicetruck.

Uns erinnert das an den Dakar Rallye Servicetruck, den Felix für uns organisiert hatte, als wir mit der verbogenen Spurstange in den Bergen standen. Am Ende haben wir den dann doch nicht gebraucht, wär aber cool gewesen…

Saudi Arabien: Rappelkiste in Not – Tag Zwei bis Fünf – 10.12.2022 – 13.12.2022

Einige Fahrer probieren spontan andere Wege die Düne hinauf. Wir erschrecken nicht schlecht, als ein Wagen direkt neben uns raufdüst und über den Kamm auf uns zuschleudert. Der Fahrer zeigt ganz lässig „Daumen hoch“ – alles im Griff

 

Gegen 16 Uhr senkt sich langsam die Dämmerung, die Abstände zwischen den Wagen werden größer.

Wir steigen die Düne hinab zur Rappelkiste. Staubig, sandig und sehr zufrieden.

Langsam rollt die Rappelkiste zurück auf die Piste zum Camp.

So dicht dran bei der Rallye Dakar: für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen!

Ein toller Tag!

 

Liebe Grüße, bis bald!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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