September: die volle Packung Kultur 10.09.2024 – 30.09.2024

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33°C, die Sonne brennt, in der Stadt steht die Luft, es ist stickig. Erst abends haben wir Lust rauszugehen. Treffen uns vorm Ele, schwitzen weiter vor uns hin und warten auf Abkühlung.

Die kommt am nächsten Tag: grauer Himmel, Nieselregen und Temperaturen um die 20°C. Sehr angenehm.

Wir ziehen los und kaufen Reiseführer.

In den U-Bahnwagen steht noch der warme Mief der Sommerhitze. Wegen Fahrermangel fahren weniger Züge, wir stehen lange auf dem Bahnsteig herum. Wo sind denn nur alle Mitarbeiter geblieben? Egal in welcher Branche, alle suchen händeringend nach Mitarbeitern. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6%, aber die müsste eigentlich unter 0% liegen….

Es tut gut, nicht mehr jeden Tag so viele Dinge erledigen zu müssen. Wir lassen es ruhig werden. Erholen. Kultur genießen.

Zum Beispiel auf der Vernissage meiner Schwester im Rahmen der „Berlin Art Week“ .

Ihre textilen Werke sind mit Geräuschkarten verknüpft. Sehr spannend und überraschend, wie unterschiedlich die Zusammenhänge zwischen dem Bild und dem Geräusch empfunden werden.

Und eine schöne Gelegenheit „alte“ Bekannte zu treffen.

 

Ein Blick auf den Vesselfinder. Eigentlich hätte das Schiff mit Rappelkiste drauf längst unterwegs sein sollen nach Montevideo. Es ist aber noch gar nicht im Hamburger Hafen angekommen, sondern liegt seit Tagen im Hafen von Antwerpen.

„Abfahrt verschiebt sich um ca eine Woche“ teilt uns der Agent mit.

 

In Mecklenburg steht noch ein Schuppen voll mit unseren Habseligkeiten aus dem Steyr. Wir holen den Mercedes und den Anhänger und sausen wieder zurück aufs Land.

Gerade recht für ein Fest: Groß-Varchow feiert sein 750jähriges Jubiläum. Martin hilft beim Aufbau.

Mit Hüpfburg von der Feuerwehr, Gummistiefelweitwurf und einem Clown, der aber nur herumläuft und keine Späße macht, hm…

Bodo & Tom bieten frisch geräucherte Forellen an, in einem Zelt hat Axl eine sehr schöne Ausstellung mit alten Fotos aus dem Ort organisiert.

Vom Würstchenstand wabern die Grillschwaden über den Platz.

Die laaaaange Kuchentheke der Landfrauen ist mein persönliches Highlight! Der Wahnsinn! Und so lecker!

Besonders beliebt bei den Kindern: ein einfacher Biskuitteig mit dickem Zuckerguss und bunten Streuseln.

Auch erwähnenswert: der Biskuit mit Stachelbeermusfüllung, einer dicken Schicht Sahne und darauf noch Butterkekse und dicker Zuckerguss, Hui!

Wir probieren Apfel-Marzipan und Blaubeerstreusel, exzellent!

Später gibt ein Alleinunterhalter mit Gitarre Mecklenburger Volkslieder zum Besten, viele Leute singen textsicher mit, ein paar Damen tanzen. Und da läuft der Clown durchs Bild….

 

Ein lausig kalter Tag, zuhause wärmt uns das Kaminfeuer wieder auf. Kaminfeuer im September…jetzt geht´s los!

 

Full house: Thomas, Benni und ihr Hund Johnni sind auch noch gekommen.

Ein Topf „Bollo“ köchelt auf dem Herd, Thomas hat Caprese zur Vorspeise vorbereitet und Martin Salat gemacht. Ein großes Festessen! Prost!

 

Immer wieder schauen wir auf den Vesselfinder. Gibt´s was Neues? Hah!! Rappelkiste ist losgeschippert! Juhuhh! Wir sind erleichtert und aufgeregt, der Zoll hat anscheinend alle Schlösser aufbekommen, das war ein bißchen meine Sorge…

Nächster Halt: Dakar.

Noch kurz beim Volksfestabbau helfen und dann ziehen wir auch wieder los, schaffen unsere Sachen nach Berlin. Der Mercedes hängt tief, vollgepackt bis unter die Decke, der Anhänger auch.

Tschüß ihr Lieben! Wahrscheinlich sehen wir uns erst nächstes Jahr wieder, schnüff….

 

 

Wir zuckeln zuerst nach Lychen. Familie besuchen.

Erholen uns auf den Liegestühlen in der Septembersonne von den Strapazen des Varchow – Wochenendes.

Konni heizt den Pizzaofen. Hurra!

Eine Stunde später glüht das Holz, die Ofentemperatur hat ca 400°C erreicht, perfekt!

Sooooooo lecker!

 

Wir müssen zurück in die Stadt, nach dem Frühstück heißt es „Auf Wiedersehen“! Vielleicht treffen wir uns nochmal in Berlin,

tschüß ihr Lieben!

Jetzt werden wir erstmal alles ausladen und in unserem Lagerraum unterbringen.

Wegen eines dringenden Termins verbringen wir einen Tag auf der Autobahn, hin und zurück, 800 Kilometer. Anstrengend.

Wo schippert denn die Rappelkiste inzwischen? Aha! Geplante Ankunft in Dakar in vier Tagen.

Wir buchen unsere Flüge nach Montevideo. Und mieten ein Airbnb.

Christl & Hugo beenden die Gartensaison, die Männer bauen die Hollywoodschaukel ab, die Damen begutachten die Arbeitsweise…

Im Görlitzer Park spielt Peter Fox ein kostenloses Konzert für alle. Vorm Park sitzt man schön beim Späti und kann mithören. Wir verabreden uns mit Freunden.

Christl & Hugo fahren morgen nach Griechenland. 2022 und 2023 sind wir gemeinsam in Griechenland gereist, haben Geburtstage gefeiert und ein legendäres Flutlicht – Boule – Match in Methoni veranstaltet. Dieses Jahr fahren sie ohne uns….Schnüff….

Wollen wir noch in den Park zur Bühne? Nein! Viel zu voll! Also, der Park, meine ich….

Lieber nach Hause!

 

Wahlsonntag in Brandenburg: 29% für die AFD. Jeder dritte Jungwähler hat sein Kreuz bei der AFD gemacht. „Uns gehört die Zukunft“ sagt Alice W. und es klingt so als bekäme sie Recht.

Mit Grit & Norbert sind wir schon lange zum Essen verabredet. Nicht einfach, einen Termin zu finden, an dem wir alle Zeit haben. Aber jetzt! Im „Max&Moritz“ lassen wir es uns schmecken.

 

Auf dem Tisch stapelt sich mal wieder Bürokram. Hört das denn niemals auf?

 

Ein Besuch bei Andi in der Werkstatt. Ein wenig plaudern und ihn von der Arbeit abhalten…es schüttet wie aus Eimern….

Den ganzen Juli lang haben wir jeden Tag diesen Ausblick genossen, bei glühender Sommerhitze, war schön hier.

Sonst nix zu tun…also ab in Ele, da treffen wir alle, Rainer gibt einen aus

 

Eine renovierte 50er Jahre Tankstelle in einem wunderschönen Garten beherbergt das Museumscafé des kleinen Grosz Museums. Hier treffen wir Olivia & Konni wieder.

Hallo, „kleine“ Schwester!

Die Ausstellung nimmt uns alle ziemlich mit, die Zeichnungen und Bilder sind erschütternd zeitlos.

 

 

Mit Andi und Dirk verabreden wir uns zum letzten Billardspiel des Monats.

Nach einem grandiosen ersten Sieg verlieren wir gnadenlos jedes Spiel. Diese verfluchte schwarze Kugel rollt immer falsch….Kann man nichts machen, die Kugeln hören heute nur auf Andi….

 

Wir sind unterwegs zum Theater des Westens. Gar nicht so einfach heute mit den Rädern durch die Stadt zu kommen: der Berlin Marathon versperrt uns vor der Nationalgalerie den direkten Weg. Also eine Runde zurück zum Potsdamer Platz, dort durch die Unterführung und wieder zurück zur Nationalgalerie. Die Läufer werden begeistert angfeuert, Bombenstimmung!

Gut, das wir so früh losgeradelt sind, wir kommen trotz Marathon pünktlich zum Theater. Es reicht sogar noch für ein Glas Sekt vor der Vorstellung. „Kudamm `59“ wird gegeben, wir kennen den Film und sind gespannt auf die Bearbeitung als Musical.

Vorstellungskritik: die ersten 20 Minuten schleppen sich etwas. Die Handlung zieht uns zunächst nicht in ihren Bann, der Funke springt nicht über ins Publikum. Dann aber nimmt es deutlich Fahrt auf. Die Sänger sind teilweise sehr gut, die Tanzeinlagen okay, das Bühnenbild minimalistisch, aber das passt gut. Insgesamt scheint uns der Stoff problematisch für ein Musical, zuviele scheinbar zusammenhanglose Stränge, dadurch etwas Verwirrung in der Handlung. Kennt man den Film nicht, glaube ich, wird es ziemlich schwierig, der Geschichte zu folgen. Zuviel Hopplahopp.

Trotzdem amüsieren wir uns großartig und am Ende der Vorstellung tost der Applaus! Danke Ingo für die Karten! War prima!

Nach der Vorstellung radeln wir zurück durch den Herbstspätnachmittag, wunderschön! Noch auf einen Absacker in` Ele…..

Rappelkiste war inzwischen in Dakar und schippert seit einigen Tagen über den Atlantik Richtung Brasilien.

Wir schippern nach Hause, zu Hugos Wohnung.

Was für ein schöner September! Eine volle Packung Kultur und Zusammensein mit Freunden. Viel hin- und hergefahren, viel gependelt zwischen Berlin und Mecklenburg. Abschiedsmonat. Traurig und gleichzeitig auch sehr schön!

Liebe Grüße, bis bald!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

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