August
Gerade wollen Sabine und ich unseren Plauder-Abend ausklingen lassen, da fegt ein Gewittersturm durch die Stadt.
Na dann….bleiben wir noch….
Wir verbringen Zeit mit Freunden, ein fröhliches Abendessen mit Elke und Stefan, immer sehr schön mit euch!
Und schon ist es so weit:
über Martins Geburtstag fliegen wir nach Porto!
Mit Bus und Bahn zum BER. In diesem neu gebauten, „modernen“ Flughafen erfolgt der Terminalwechsel zu Fuß. Weite Wege im Freien führen von Terminal1 zum Terminal 2, nicht schön für Menschen mit Gehschwierigkeiten.
Zuerst zum Bagage Drop-Off. Alles automatisch, oje, wie funktioniert das denn?
Total einfach!
Da steht unser Flieger….
Ich fliege ja immer noch nicht gerne…..
3½ Stunden Flug,
kaum gelandet reißen die Fluggäste die Koffer aus den Fächern, drängeln und quetschen sich im Gang.
Geschafft!
Unser Apartment in Vila Nova de Gaia liegt direkt neben der Dom Luis Brücke am Douro.
Ein klasse Ausblick!
Zur Begrüßung steht ein Fläschchen Portwein bereit, na, dann stoßen wir gleich mal an:
Auf Porto!
Wir kennen Porto und Vila Nova nur im Herbst. Jetzt, zur Hauptsaison, ist es natürlich viel viel voller
Ein erster Spaziergang
Wir landen im Casa Portuguesa do Pastel de Bacalhau.
Dort gibt es alte Bücher bis zur Decke und Stockfischbällchen zu Gesang und Orgelmusik
Bei Kopke, der ältesten Portweinkellerei, holen wir unseren Lieblingsportwein, setzen uns ans Ufer und schauen über den Douro.
Saúde!
Auf der Brücke versammeln sich viele Menschen, um den Sonnenuntergang zu bewundern. Vom Meer zieht Nebel den Fluss hinauf
Möwenschwärme kreisen in der feuchtwarmen Luft. Ein goldener Sonnenuntergang. Wie schön, hier zu sein….
Spät gehen wir zurück, sitzen noch lange am Fenster und genießen den Blick
Früh morgens liegt ein Nebelschleier über dem Douro, noch ist niemand unterwegs. Dann klart es auf, Jogger traben vorbei, ab halb 11 trudeln die ersten Touristen ein.
Wir wandern los, die Gasse hinauf
Beim Fahrradverleih fragen wir nach den Preisen, 46,-€ für vier Stunden, da ist jedes Taxi günstiger!
Weiter hinauf, unter uns liegen die Dächer der alten Portweinlager
Beim Jardim Morro haben wir einen fantastischen Blick über die Stadt
Ein kleines Frühstück vor einer Bäckerei
dann wandern wir zur Dom Luis 1 Brücke. Seit 2004 ist sie für Fußgänger und Strassenbahn reserviert, noch nie sind wir rübergelaufen, heute holen wir das nach.
385 Meter lang und 60 Meter hoch.
Da kann einem schon schummrig werden…
Vor allem, wenn die Strassenbahn dicht an einem vorbeirauscht
Der Blick nach Osten und auf Ribeira mit seinen vielen Treppen und der Standseilbahn
Gleich überstanden, gut, wenn man schwindelfrei ist
In der Fußgängerzone wird Piña Colada in ausgehöhlter Ananas serviert.
Wir wenden uns nach rechts und schlendern durch die Gassen von Batalha
Immer noch ein buntes, lebendiges, wenn auch etwas heruntergekommenes Viertel. Unglaublich, daß die Großinvestoren noch nicht darüber hergefallen sind. So behält es zwar seine einfachen Wohnverhältnisse, aber eben auch seine ursprünglichen Bewohner und seinen unverwechselbaren Charme.
Hier überleben noch die kleinen Handwerksbetriebe, die eine Stadt dynamisch und lebhaft machen. In diesem kleinen Lederladen erstehen wir ein neues Portemonnaie. Das alte haben wir irgendwo in Uzés verloren….
Zwischen den Häusern klemmt eine Kirche mit einem besonderen Fenster, wie eine Monstranz. Nossa Senhora do Terco e Caridade – unsere liebe Frau vom Rosenkranz und der Nächstenliebe….was für ein Name!
Die Gassen münden auf die Praca de Batalha. Auf den Stufen der Kirche Santo Ildefonso mit ihren blauen Kacheln haben wir früher lange gesessen und dem bunten Treiben auf dem Platz zugesehen. Ein hoher Bauzaun verhindert das jetzt.
Nebenan besticht die Fassade des MOOV – Hotels und der futuristische Schwung des Kinos
Wir sind auf dem Weg zum Café Majestic. Die Fußgängermeile ist voll!
Wieviel Mühe sich die früheren Baumeister mit der Gestaltung von Ladeneingängen gegeben haben. Der Schokoladenladen hat auch noch die entzückende originale Deckenbemalung.
Ein paar hundert Meter weiter lädt ein freier Tisch vor dem Majestic zu einer Pause ein.
Dieses Café ist so prachtvoll, die Kellner so freundlich und der Rosé exzellent!
Saudé!
Oh! Wir werden fotografiert!
Die Fotografin schenkt uns das Bild
Lustige Idee! Obrigada!
Nach dieser erfrischenden Pause laufen wir zurück zur Praca Batalha, denn wir möchten nach Ribeira.
Irgendetwas fehlt hier doch?
Ach ja….früher ratterten die alten Strassenbahnen durch die Gassen….
Abgeschafft. Schade. Ein wunderschöner Teil vom ursprünglichen Porto ist Geschichte
Jetzt geht´s runter: die schier endlosen Treppen von Ribeira
Da wollen wir hin:
Das Lokal des Futebol Clube Guindalense, hier sitzt man wunderschön mit grandiosem Blick
Wie schön, das es das noch gibt, völlig unverändert!
Sommersby vom Fass, köstlich!
Hin und wieder zieht der Duft von gegrillten Sardinen vorbei…
Ein paar Treppenstufen tiefer stehen auf einem Absatz die Tische der Tasquinha dos Guindais
Hier kocht Mamãe noch selbst für die Gäste. Mit ihrer blauen Schürze über dem wunderschönen knallorangen Kleid kommt sie kurz raus und erklärt uns superfreundlich auf portugiesisch die Öffnungszeiten. Montags geschlossen verstehen wir. Schade, am Montag hat Martin Geburtstag, das wär´s gewesen. Dann eben Sonntag. Prima!
Runter, Stufe für Stufe…
Hier und da werfen wir einen Blick in die rustikalen Hauseingänge
Nach all der Mühe wollen wir im Clube Cultural eine Pause einlegen, aber kein Tisch ist frei
Zweihundert Meter weiter kehren wir ein im Wine Lovers
und beobachten von hier aus die Mädels und Jungs, die erst lässig auf dem Brückengeländer rumlungern und dann ihre (über)mutigen Sprünge in den Douro machen.
Immerhin ca 15Meter über dem Fluß, todesmutig.
Unser Rückweg führt wieder am Clube Cultural vorbei und Hah! ein Tisch ist frei! Hurra!
Ein Mann spielt Gitarre, die anderen klatschen, singen und tanzen zur Musik, Bombenstimmung!
Heute sind wir viel gelaufen, Martin bekommt die Quittung: die Sehnenscheidenentzündung im Fuß meldet sich schmerzhaft zurück. Mist.
Mit der Menschenmenge schlendern wir zurück über die Dom Luis Brücke nach Vila Nova
Zum Abend sitzen wir auf der Holztreppe am Fluß, in unseren Gläsern schimmert der Kopke Tawny
Dann ins Apartment mit Sonnenuntergangsblick, ausruhen…
Heute haben wir tolle Pläne, wir wollen mit der alten Strassenbahn zum Meer rauszuckeln -> die einzige Strecke auf der die alten Wagen noch fahren. Und später in der Treppentaverne in Ribeira essen gehen.
Fällt aus, Martin kann überhaupt nicht mehr auftreten. Er soll sich schonen, wir machen mal ganz ruhig heute.
Gegenüber vom Apartment sitzt man bei Dom Ginja wunderbar am Douro
Voll besetzte Ausflugsboote tuckern vorbei und nervtötende Jetskis. Die Brückenspringer vertreiben uns bestens die Zeit
Ich laufe zum kleinen Supermarkt in der Seitenstrasse, vorbei an Souvenirständen, Musikanten und einem „Zauberkünstler“
Für´s Abendessen ist alles besorgt, wie gut, daß wir dieses Apartment mit Blick haben
Martins Geburtstag
Morgens wabbert wieder dichter Nebel über den Douro
Beim Café gegenüber gönnen wir uns frischen Orangensaft, Kaffee und Bolinhos de Bacalhau
Alles Liebe zum Geburtstag, mein Schatz! ❤️
Unser Vermieter hat Martin einen Gehstock mitgebracht, aber auch damit ist unser Radius sehr begrenzt, macht nichts. Hier ist es schön!
Die Brückenspringer unterhalten uns bestens, dazu eine Käseplatte zum zweiten Frühstück und dois coppos de vinho branco
Ich teste mal das Wasser….ganz angenehm!
Die ablaufende Strömung ist stark, die Steine glitschig, schwimmen würde ich jetzt nicht.
Ein Mann probiert es, rutscht aus und landet gefährlich unsanft auf dem Rücken. Die Strömung zieht ihn fast raus. „Very dangerous!“ sagt er zu uns, der Schreck steht ihm ins Gesicht geschrieben…
Der Tag zieht vorüber, wir bleiben vorm Dom Ginja und lassen es uns gut gehen.
Abends sitzen wir an der Mole. Möwen schwärmen aus und lachen vor sich hin. Von Afurada kommen zum Sonnenuntergang viele Boote herauf, drüben in Porto gehen die Lichter an. Dom Luis strahlt im Scheinwerferlicht
Auch wenn wir ganz andere Pläne hatten, war es doch ein sehr schöner Geburtstag.
Erst spät gehen wir nach Hause, der Abend ist so schön mild…
Was machen wir heute?
Spontan entschließen wir uns für die 5 Brücken Bootsfahrt. Da müssen wir nicht laufen.
Dom Luis mal von unten
Das bunte Viertel Ribeira, Ponte de Infante, Ponte Maria Pia, dahinter São João, beides Eisenbahnbrücken
Schon dreht das Schiff und fährt Richtung Meer zur Ponte Arrabida
Vor Afurada wendet der Dampfer erneut. Entlang des Ufers stehen die alten Lagerhäuser.
Es wird viel gebaut, auch auf dem Parkplatz, auf dem wir früher immer übernachtet haben.
Das zauberhafte Restaurant mit der Seemanndekoration im dunkelgelben Haus ist geschlossen, die Terrasse abgebaut. Schade….
Schon sind wir wieder am Anleger. Und jetzt wird´s nochmal lustig, denn unser Kapitän verfehlt mehrmals die richtige Position, um längsseits des geparkten Schiffes anzulegen. So kommen wir in den Genuss von 3 Ehrenrunden…
Geschafft!
Den Nachmittag verbringen wir bei Dom Ginja mit Portwein in weiß und rosé, weiß ist eindeutig besser.
Ein Ginja im Bitterschokoladenbecher, mmmhh, lecker…..
Dazu Tapas de Caponata
Unser letzter Abend vor dem Heimflug. Im Apartment feiern wir eine kleine, fröhliche Abschiedsparty
Unser Geburtstagsausflug nach Porto geht zuende.
Halb 7 Uhr morgens, alles ruhig, unser Fahrer kommt pünktlich.
Adeus Porto!
Schock am Flughafen: unsere Sitzplätze sind getauscht worden, wir sitzen nicht mehr nebeneinander. Mit meiner Flugangst geht das überhaupt nicht. Nach viel Diskussion und keiner Hilfe vom Bodenpersonal, ist ein freundlicher Mensch bereit seinen Platz zu tauschen, ein großes Glück!
Abflug nach Berlin.
Fast eine Stunde warten wir nach dem Flug aufs Gepäck, es gibt zuwenig Personal am BER.
Ein Tag Erholungspause für Martins Fuß, dann packen wir den Orion. Die 10.ten Internationalen Filmfestspiele rufen uns nach Mecklenburg!
Tobi ist gekommen! Und viele liebe Freunde aus Kreuzberg!
Börnie und Bodo servieren Matjes mit getrüffeltem Kartoffelbrei und selbstgemachter Remoulade. Köstlich!
Annette gruselt sich vor den glitzernden Moschusbockkäfer. Sind die nicht schön? Diese Fühler….
Hini beklagt, das seltsamerweise sein Getränk immer so schnell alle ist…
Ich habe die Moschuskäfer im Verdacht, deren lange Fühler nämlich in Wahrheit Strohhalme sind, durch die sie unbemerkt die Gläser leersaugen……
Der Freitagsfilm:
Buba, eine deutsche Ganovenkomödie, sehr unterhaltsam, macht Spaß!
Martin und Hini gucken nebenbei unterm Tisch Fussball –> Multitasking in Perfektion!
Ich verabschiede mich leise nach dem Film, hundemüde. Martin feiert noch bis zwei Uhr. Ein idealer Festivalauftakt.
Ein herrlicher Sommertag mit unseren Freunden.
Abends öffnen Jutta und Annette die Bar
Jeder steuert etwas zum großen Büffet bei. Axel geht mit einem Teller voll kleingeschnittener Bratwurst durch die Reihen: „Noch etwas Wurstkonfekt? Möchte noch jemand etwas Wurstkonfekt?“
Gespannt warten wir auf den Hauptfestivalfilm…..Axel hält traditionell die Auftaktrede und kündigt „Goldfische“ an
Eine Art Roadmovie, lustig, sehr gut, am Ende gibt es Applaus! Die Laune ist super
und wird noch besser. Ich bin heute Abend DJ, bestens unterstützt von Jutta, die Tanzfläche kocht schnell hoch
Wir feiern laut und lustig unterm Sternenhimmel, tanzen, singen und grölen bis morgens nach 4 Uhr.
In der Morgendämmerung läuft der Abschiedssong…. „Gute Nacht, Freunde“, 🎶“auf ein letztes Glas im Steh`n…“🎶
Wir stoßen nochmal an…..
Eine fantastische Party, den zehnten Filmfestspielen absolut würdig!
Die Nächte werden langsam kühler, dichter Nebel liegt morgens über dem Land.
Streetfoodmarkt in der Büdneria in Lehsten. Ausgerechnet dieser Tag beginnt mit heftigem Regen. Der Markt wird nach drinnen verlegt, mittags hört der Regen auf…
Zuerst ein Brötchen mit selbstgeräuchertem Fisch, dann knusprige Frühlingsrollen. Ein indisches Curry hinterher und zum Abschluß eine kleine Kuchenplatte. Exzellent!
Was für ein schöner Nachmittag mit Freunden!
Eineinhalb Jahre ist es her, seit wir mit Ingrid den Winter in Griechenland verbracht haben.
Auf ihrer Sommerfahrt in den Norden kommt sie bei uns in der Nähe vorbei und wir treffen uns am See.
Wir freuen uns riesig! Ein wunderbarer Abend!
Ingrid und ich harren lange aus, es gibt doch so viel zu erzählen….In warme Jacken gehüllt stolpern wir schließlich Arm in Arm zurück zu den Autos.
Gute Nacht John Boy! Gute Nacht Mary Ellen!
Morgens zieht es mich zum See. Eine Pechlibelle starrt mich genauso an, wie ich sie.
Das Wasser ist kühl, aber nicht kalt. Wunderbar, schon bin ich drin und schwimme hinaus. Ein See ganz für mich allein…
Abschied. Ingrid zieht weiter gen Norden. Sieht nicht so aus, als treffen wir uns so schnell wieder.
Aber hoffentlich nächstes Jahr, liebe Ingrid! Es war mal wieder ein großes Vergnügen!
Wir besuchen nochmal die Familie, Konnis Geburtstag und zugleich die letzte Gelegenheit für dieses Jahr.
Abschied liegt in der Luft….
Noch drei Wochen bis zum Abflug nach Uruguay.
Im Garten sammeln die Insekten eifrig Nektar und Pollen. Othello, die Rose, die wir aus unserem Kreuzberger Garten nach Mecklenburg verpflanzt haben, öffnet seine einzige, betörend duftende Blüte
Schon lange wollen wir mal zum Moorbauern rausfahren, jetzt klappt es.
Auf dem kleinen Parkplatz haben wir noch freie Auswahl.
Der Knüller am Moorbauern ist die Fahrt über den See zum Restaurant: mit Schwänen!
Für Martin mit Krücken ist das nichts, für ihn steht ein Motorboot bereit.
Wir anderen entern „Fidelius“ und los geht die wilde Fahrt!
Das macht einen Heidenspaß!
Zum Glück hat Jutta einen Tisch reserviert, wir sitzen direkt am Wasser, der Laden brummt.
Zurück nehmen wir das Motorboot
Der Abend ist so schön, wir sitzen am See, füttern die Mücken und bleiben, bis es stockfinster ist.
Morgens am stillen See….
Landleben im Sommer: ein Event jagt das nächste. Auf, zum Hoffest in Godow.
In den Gewächshäusern wird Thai – Gemüse angebaut. Ellenlange Schlangenbohnen pendeln hinab, Goya – Gurken bilden einen grünen Tunnel, es duftet intensiv nach Jasmin.
Die Apfelbaumäste hängen schwer beladen nach unten, die Ernte wird super!
Grandioses thailändisches Essen wird geboten. Während wir genießen, unterhält uns eine wunderschöne Dame mit traditionellem Tanz.
Ein tolles Fest!
Feinstes Sommerwetter, wir fahren nochmal an den kleinen See und texte das an Ingrid.
Und wer kommt da die Allee hinuntergefahren?
Ingrid! Eine richtig schöne Überraschung!
Klasse, das du den Umweg nochmal gemacht hast!
Der August ist nur so verflogen, was für ein herrlicher Sommer.
Nur noch 16 Tage bis zum Abflug nach Uruguay, die Zeit beginnt zu rennen.
Liebe Grüße, bis morgen!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
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