VAE: Werkstatt Tage 14.03.2023 – 26.03.2023

Werkstatt Tag 1:

Alles bereit zum Auspuffschweißen.

Das lange Auspuffrohr an der Seite kommt weg. Hat sich nicht bewährt.

Auf dem Tisch liegt die Skizze für den Riesencadillac. Das Tor zum Lager ist offen, wir linsen hinein. Hier warten die nächsten Projekte auf Restaurierung oder Umgestaltung. Ronny schaut nach der Auspuffaufhängung.

Martin bosselt ein bißchen an der Dax, das Steyr Auspuffrohr ist fertig geschweißt, Feierabend um 17 Uhr.

Wir wandern zurück zum Gästehaus.

Sonnenuntergang auf der Terrasse. Nausat kümmert sich sehr nett um uns. In Nepal hat er Medizin studiert, kam dann hierher. Weil er sich schlecht benommen hat, sagt er. Strafversetzt von der Familie. Und findet seine Arbeit hier viel besser, als in Nepal Arzt zu sein.

Ein Kompressor springt an. Die Bäume im vorderen Garten werden mit irgendeinem Sprühzeug eingenebelt, wir flüchten nach drinnen. Benzin gegen die Mücken, erklärt uns Nausat später.

Heute bestellen wir nur eine halbe Portion, das war gestern viel zuviel Essen. Es ist sehr scharf, aber sehr gut.

 

Werkstatt Tag 2

Martin repariert das Seitenfenster, das uns in der Wahiba Sands Wüste rausgeflogen ist.

Oman: Wahiba Sands Desert Teil Eins Dünenüberquerungen 18.01.2023 – 19.01.2023

 

Um die Auspuffaufhängung zu reparieren, müssen Selentblöcke bestellt werden. Dauert.

Feierabend auf der Terrasse mit einem Becher Rotwein

 

Werkstatt Tag 3:

Martin schmiert die Rappelkiste selbst ab. „Hab sonst  nichts zu tun“ sagt er. Öl- und Filterwechsel, die Fahrerhauslager werden bestellt, sonst passiert heute nichts in der Werkstatt.

Wir lernen David kennen, einen engen Freund des Sheik. „Wir helfen immer gerne, wenn jemand in Not ist“ sagt er. „Aber inzwischen kommen hier Leute an und sagen: ich brauche neue Reifen. Habt ihr welche für mich? Das ist keine Notlage, das geht nicht. Und ihr? Neuer Lack?“

Oha! Da können wir ein Mißverständnis aufklären! „Nach einer neuen Lackierung haben wir nicht gefragt“ sagt Martin. „Das hat Sheik Hamdan von sich aus vorgeschlagen!“

„Achso!“ David muss lachen „das ist typisch für ihn.“ Gut, daß wir drüber gesprochen haben.

Wie wir die Klimaanlage und die Dusche in unserem Gästezimmer genießen!

 

Werkstatt Tag 4:

Es ist Freitag. Ronny ist krank. Die Werkstatt wird geputzt. Ab mittags ruht die Arbeit. Wochenende. Wir hängen im klimatisierten Zimmer rum, draußen sind 35°C. Abends kühlt es runter auf 15°C, da sitzen wir wieder lange draußen und sehen Flugzeugen beim Landeanflug zu.

 

Werkstatt Tag 5:

Große Aufregung! Ab morgens früh wird geputzt. His Royal Highness kommt heute! Am Tor wehen Fahnen, die Torwächter tragen Uniform.

Statt Jogginghosen und T-shirt tragen Nausat und seine Kollegen weiße Kleidung. In der Werkstatt haben alle Blaumänner und Arbeitsschuhe an. Alle arbeiten emsig an den Autos vom Scheich. Er könnte jeden Moment zu Besuch kommen.

Ronny schleppt sich in die Werkstatt um alles zu kontrollieren.

Eventuell wird der Scheich später mit uns essen wollen, sagt David. Oh, Dinner mit His Royal Highness! Wir sind schon etwas aufgeregt.

David ist im Orga-Team der Rallye Dakar. No, no, no, er wird uns keine Strecke verraten. Schade. Später steht eine Tüte im Sheltereingang: 4 Dakar T-shirts! Dankeschön!!

17 Uhr, Sheik Hamdan war nicht da. Alle packen zusammen.

Das gemeinsame Essen wird später auch abgesagt, der Scheich ist zu beschäftigt. Schade, wir hätten uns sehr gerne persönlich bei ihm  bedankt.

 

Werkstatt Tag 6:

Der Scheich ist abgereist. Die Fahnen eingerollt, alle tragen wieder ihre normale Kleidung.

Ronny stoppt uns am Werkstatt Tor: „Sheik was here, he said: start painting!“

Es geht los! Fast alles ist schon abgeklebt, etwas zu schnell, wir müssen ja noch ans Werkzeug um die Reifen runterzunehmen.

Die Sandbleche müssen auch runter. Die Monteure schrauben den Dachgepäckträger ab.

Beim hochkurbeln des Krans für den hinteren Reifen bricht die Öse ab. Der Kran ist manovrierunfähig. Wenn uns das im Gelände passiert wäre! Hier kann der Gabelstapler helfen. Der Staplerfahrer vertut sich ein paar Mal mit den Hebeln, er fährt wohl nicht so oft.

Mit feinem Schmirgelpapier wird die Rappelkiste von Hand abgeschliffen. Ronny kümmert sich um die Fahrerhauslager. Die Muttern wollen sich nicht lösen, erst mit Gewalt. Deutliches Spiel in beiden Lagern, die sind beide völlig runter, das war kurz vor knapp. Nicht mehr lange und die wären uns um die Ohren geflogen. Sehr gefährlich, denn dann wäre uns das Fahrerhaus weggerutscht.

Der Lackierer kommt mit Farbkarten. Wir entscheiden uns für Rubinrot.

MAN liefert die falschen Fahrerhauslager.

Ich bereite uns Essen vor, wir brauchen eine Pause von den scharf gewürzten Mahlzeiten.

 

Werkstatt Tag 7:

Eine Woche hier. Länger, als wir dachten.

Der Dachgepäckträger ist abmontiert. Alles ist fertig geschliffen.

Ronny läßt die Fahrerhauslager jetzt speziell für uns anfertigen. „Dann wird es passen“ sagt er.

 

Die letzten Vorbereitungen für´s lackieren. Wir haben wenig zu tun. Martin bosselt ein bißchen was für die Dax. Nausat kommt uns besuchen und schaut sich die Rappelkiste an. Wir sollen unbedingt nach Nepal fahren, meint er. Ja, das wär toll!

 

Ganz entzückt beobachten wir, wie exakt unser Peacezeichen abgeklebt wird.

 

Werkstatt Tag 8:

Vormittags wird weiter geschmirgelt. Am Nachmittag wird das Dach gerollt. Uih….das wird rot…

 

Kurz vor Feierabend kann Ronny die angefertigten Fahrerhauslager abholen. Martin hilft beim Einbau. Die beiden arbeiten sehr gut zusammen. Ein einziges Gekicher und Gescherze.

Draußen geht ein Wolkenbruch nieder. So etwas haben wir alle seit Monaten nicht erlebt.

Bis nach 20 Uhr werkeln Martin und Ronny an den Lagern, dann sitzt alles an Ort und Stelle. Fertig!

Mit Ronny arbeiten macht viel Spaß. Sehr kreativ, ein fantastischer Handwerker, immer offen für Ideen und Scherze.

 

Werkstatt Tag 9:

Letzte Arbeiten bevor es in die Lackierbox geht.

Der Lackierer setzt die Maske auf, Rappeline steht in der Box. Das Rolltor fährt runter.

 

Es geht los!

Der Lackierer arbeitet beidhändig. Alle paar Schwünge wechselt er die Sprühhand.

Dichter Sprühnebel hüllt alles ein.

 

Wir chillen im Schatten auf unserer Terrasse mit Blick auf die kleine Moschee. Im hinteren Garten leben Gazellen.

Später fährt Martin nochmal rüber zur Werkstatt. Die Rappelkiste ist dreimal lackiert. Und sehr ROT!

Zum Abendessen wünschen wir uns Pizza. Nausat ist ratlos. Pizza?! Warum?! Er macht uns wenig Hoffnung, daß er Pizza auftreiben kann, aber er schafft es. Und die ist lecker!

 

Werkstatt Tag 10:

Ramadan beginnt. Die Monteure, egal ob Muslim, Christ oder Hindu, arbeiten nur noch bis mittags. Außer Ronny.

Heute wird schwarz lackiert. Martin ist nachmittags in der Werkstatt, plaudert mit David und baut später ein paar Einzelteile wieder an. „Ganz schön leuchtend rot!“ sagt Martin als er abends zurückkommt. Oh, oh, hoffentlich haben wir die richtige Farbe gewählt….

Unser Essen wird ab jetzt immer erst ab 22:30 gebracht, wegen Ramadan. Was das damit zu tun hat ist nicht ganz klar. Sonnenuntergang ist wesentlich früher….

 

Werkstatt Tag 11:

Freitag und Ramadan. Da wird überhaupt nicht gearbeitet. Das wir so lange hier wohnen, haben wir nie und nimmer erwartet. Internet ist aufgebraucht. Die indischen Geschäfte müssten eigentlich geöffnet haben. Wir satteln die Dax und tuckern los nach Al Madam.

„Sorry! Praytime! Come back at 1:30.“ Okay. Zurück zum Gästehaus und später wieder los. Wie selbstverständlich wir inzwischen auf der falschen Strassenseite fahren, wenn es praktischer ist. Schon ganz arabisch eben…

Internet kaufen dauert ewig. Es muss viel telefoniert werden. „Sorry, Ramadan.“ Aber dann funktionierts.

Zurück liegen wir auf dem Bett, gucken eine Serie, futtern Schokolade und freuen uns über die Klimaanlage. Es ist brüllend heiß draußen.

 

Werkstatt Tag 12:

Fertig! Schön sieht sie aus, die Rappelkiste! Wie neu!

Der Dachgepäckträger wird wieder montiert. Leider ohne vorher die Lightbar anzuschließen. Martin tüftelt und bastelt und schafft es, ohne alles wieder abbauen zu müssen.

Martin, Ronny und sein Schwager arbeiten den Nachmittag durch. Die anderen kommen erst zum Fastenbrechen wieder in die Werkstatt.

Abends sieht Ronny, daß die Sheltertür innen nicht lackiert worden ist. „They will do tomorrow.“ Okay, super!

„Show me your Diesel……I will give you 100 Liter tomorrow. Do you need Petrol for the motorbike?“ Scheich Hamdan legt Wert darauf, daß jedes Fahrzeug die Werkstatt mit vollem Tank verlässt.

Unser letzter Abend auf der Terrasse. Die Rappelkiste ist fast fertig. Morgen werden wir weiterfahren! Endlich! Wir freuen uns riesig!

 

Werkstatt Tag 13:

Fertig! Die Sheltertür ist schon lackiert, als wir in die Werkstatt kommen. Das Türfenster fehlt noch. Schnell noch einbauen.

Diesel ist getankt. Wasser auch. Alles ist wieder montiert. Alles verstaut. Wir bedanken uns beim Werkstatt Team für ihre fantastische Arbeit. Alle waren so nett und hilfsbereit.

Mittags rollt die Rappelkiste aus der Werkstatt.

Ein großer Moment!

Abschied. Bye bye Ronny, es war ein großes Vergnügen mit dir zu arbeiten! Ein außergewöhnlicher Handwerker. „Come back anytime“ sagt er. „Call me when you are here again.“

David verspricht, Scheich Hamdan unseren Dank auszurichten. Falls wir zur nächsten Rallye Dakar kommen, sollen wir ihn anrufen.

Fast 2 Wochen haben wir hier gewohnt. Eine tolle Zeit. Alle haben sich so herzlich um uns und die Rappelkiste gekümmert. Vielen vielen Dank für alles!

Rappelkiste strahlt mit uns um die Wette! Beim Gästehaus verabschieden wir uns von Nausat. „One day we meet in Nepal!“ Wer weiß?

Wir fahren wieder! Fühlt sich großartig an!

Liebe Grüße, bis morgen!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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