Ein legendäres Flutlichtmatch 19.10.2023 – 29.10.2023

Veröffentlicht in: Aktuell, Allgemein, Griechenland | 0

Unsere Freundin Rebekka macht Urlaub und hat uns angeboten, während ihrer Abwesenheit ihr Haus zu bewohnen. Mit Christl und Hugo gründen wir eine WG. Die beiden wohnen im Haus und wir im Garten in der Rappelkiste.

Zeit, um einen Versuch zur Reparatur des Verschiffungsschadens zu unternehmen. Martin probiert, den aufgebogenen Shelterrahmen über dem Fenster zurückzudengeln. Das klappt nicht so gut. Vielleicht geht kleben, wenn wir den Rahmen fest verspannen. Zuerst sieht es erfolgreich aus, aber im Laufe des nächsten Tages löst sich der Kleber einfach wieder ab, die Spannung ist zu hoch. Hm….scheint so, als können wir im Moment nur abdichten. Die Reparatur wird doch aufwändiger als gedacht.

Während der Mittagshitze verziehen sich alle in den Schatten, lesen und dösen. Gegen 17 Uhr schnappen wir die Dax und sausen hinunter zum Stadtstrand von Kypa. Abkühlen in den Wellen des Mittelmeers….

Später sitzen wir zu viert auf den sonnenwarmen Stufen vor der Terrasse zum Aperitif.

Schaut mal, die wunderschöne Heuschrecke

Abends wird gemeinsam gekocht, bis spät sitzen wir zusammen auf der Terrasse in der warmen Nacht, spielen Karten oder würfeln und plaudern fröhlich.

An einem Abend gewinnen Hugo und Martin alle Spiele. „🎶This is a man´s world🎶…“ läuft als Siegersong

An einem anderen Abend gewinnen Christl und ich alle Spiele. „🎶 This is Ladies night 🎶….“ ist unser Siegerinnensong

Geht es noch schöner?

Martin repariert unzählige Kleinigkeiten, ersetzt eine defekte Lampe, installiert neue USB-Ladestationen. Die Fliegengitter könnten eine Wäsche vertragen, wir bauen eines aus und waschen es. Eher suboptimal. Der Rahmen füllt sich mit viel Wasser, es braucht lange, bis das weggetrocknet ist.

Nach fünf super entspannten Tagen löst sich unsere WG wieder auf. Christl und Hugo fahren nach Methoni. Toll war´s! Jederzeit gerne wieder!

Hinter der Rappelkiste schließt sich das Tor. Auch wir fahren weiter. Aber nur ein paar Kilometer nach Süden, dann schaltet Martin den Motor schon wieder ab. Ein herrlicher Platz am Strand von Largouvados. Und wir sind hier ganz allein. Das mögen wir auch sehr gerne….

Der nächste Tag ein Strandtag vom Feinsten. Abends weihen wir Martins neue Boulekugeln ein.

Ein heiß umgekämpftes Spiel auf Augenhöhe. Martin führt knapp, Matchball…meine letzte Chance Martins Sieg abzuwenden….

Ja! Meine Kugel liegt eindeutig näher am Schweinchen. Aber Martin wirft nach…..

Spannung……

Hah!!

So sehen Sieger aus! Gratuliere!

 

Der Sonnenuntergang heute ist seltsam grau, wie hinter Milchglas

Martin entwickelt einen kühnen Plan: wie wäre es, im Januar/ Februar rauf nach Skandinavien zu fahren? Skifahren und vor allem: Polarlichter sehen? So richtig in den Schneewinter….Das würde mir auch gefallen. Trotz Eiseskälte und Dunkelheit. Schaun mer mal…

 

Sonnenaufgang. Flammendes Orange im Osten:

Zur gleichen Zeit zarte Pastellfarben im Westen:

Christl und Hugo schicken Bilder aus Methoni. Na, da fahren wir doch heute mal vorbei!

Hui, ganz schön voll! 6 Womos stehen schon auf dem Parkplatz am Meer. Was mag wohl dieses Schild bedeuten? Das kann ja niemand mehr entziffern….

Die Cafés an der Platía sind voller Menschen. Noch richtig Saison in Methoni.

Und da sitzen sie wieder: die üblichen Verdächtigen

Ein älterer Grieche spricht uns auf deutsch an. Er hat lange in der Schweiz gearbeitet. Und zwar ausgerechnet in einem Städtchen, das Hugo sehr gut kennt. Jetzt geht´s ab, die beiden ratschen auf schwyzerdütsch drauflos, luschtig!

Im Restaurant bekommen wir abends zum vorzüglichen Essen noch einen halben Liter Wein und Eiscreme geschenkt. Ganz wunderbar……

Spät, spät in der Nacht…Grille und Nachtigal singen ihr Duett.

Im fahlen Mondlicht werfen zwei dunkle Gestalten ihre Schatten auf die Wiese am Meer. Ein leises Klirren erklingt, zwei Gläser, die aneinander tippen….

Kling….

 

 

Morgens eine Joggingrunde mit Burgblick

Tautropfen glitzern im Sonnenlicht, die Pollenhöschen der Bienen platzen aus den Nähten, eine grüne Raupe räkelt sich in der Blüte

Ein schönes Appartment haben unsere Freunde wieder gefunden. Balkon mit Überblick

Nachmittags treffen wir uns am Strand unterm Sonnenschirm. Das Meerwasser ist weich und warm.

Abends treffen wir uns auf der Bank am Strand und staunen über dieses außergewöhnliche Abendlicht. Wie gemalt…

Traumhaft!

 

Übrig bleiben wieder diese beiden Schattengestalten im Mondenschein….

Zu schön um nach Hause zu gehen….

 

Heute ist OXI – Day. Der legendäre Tag im Oktober 1940, als der damalige Ministerpräsident Metaxas das Ultimatum von Mussolini ablehnte. OXI – NEIN

Mussolini drohte mit Krieg, worauf Metaxas antwortete: „Nun, dann ist Krieg.“

Nach einem Kaffee auf der Platía

schauen wir uns die Veranstaltung an. Es beginnt mit einem langen Gebetsgesang, vorgetragen vom Priester und einem Gehilfen. Es klingt, als wären sie beide betrunken. Entschuldigung, aber so war´s…voll wie 1000 Mann.

Dann werden Kränze niedergelegt und ellenlange Reden gehalten. Von Schülern und Amtsträgern. Schließlich trötet stramme Marschmusik aus schreppeligen Lautsprechern – Echt jetzt?! Letztes Jahr war es noch eine Live Musikkapelle, och Mönsch, schade…

Die Schüler marschieren stramm die Strasse hinab. Manch einer nimmt das sehr ernst, aber nicht die meisten….Stolze Eltern filmen.

 

Um 18 Uhr sind wir am Strand zum Boule verabredet. Das letzte Match gestern haben unsere Freunde knapp verloren, nachdem Hugo Martins Kugel touchierte und damit direkt ans Schweinchen befördert hat. „Revanche!“ Revanche!“ hieß es. Nun gut.

Mangels eigener Kugeln müssen sie sich mit unseren alten, leicht angerosteten zufriedengeben. Der Name „Team Rost“ ist schnell gefunden.

Zuerst ein Aperitif zum Aufwärmen, dann beginnt das Spiel.

Wir starten schlecht, schnell steht es 2:0 für Team Rost….

Sie wiegen sich in Sicherheit, werden nachlässig, wir holen uns Sieg um Sieg. Bald führen wir mit 7:3, der Triumph scheint nahe.

Aber was ist das?!  „Killer-Christl“ zeigt ihre intuitiven Fähigkeiten und holt Punkt für Punkt zurück! In der einsetzenden Dämmerung startet Team Rost eine beispiellose Aufholjagd!

Wir können auf 9 Punkte erhöhen, aber mit 7 Punkten ist Team Rost jetzt nah dran! Nicht zu fassen! 9:7

Erster Matchball für uns……abgewehrt von Team Rost! 9:8

Inzwischen ist es längst dunkel, doch das hält uns nicht auf, wir spielen weiter in Taschenlampen – Flutlicht.

Zweiter Matchball für uns…..abgewehrt! 9:9 Gleichstand!

Das alles entscheidende Spiel, jetzt gilt es die Ruhe zu bewahren….Wir legen gekonnt 3 Kugeln um das Schweinchen herum, kesseln es ein. Rost bleibt uns dicht auf den Fersen, muss taktieren, die Luft knistert, die Spannung ist kaum auszuhalten!

Mein Wurf….und ich schieße das Schweinchen weg von unseren Kugeln! OH NEIN!

Habe ich den Sieg verschenkt?! Team Rost jubelt und triumphiert!!

Martin hat die letzte Kugel…..er wirft……die Kugel rollt….und rollt….

und legt sich direkt neben das Schweinchen! 10:9!! Gewonnen!!

Siegerjubel unterm Vollmondhimmel!! Team Rost ist geschlagen! Mit der letzten Kugel! Legendär!

Was für ein Spiel! Davon werden noch unsere Ur-Enkel erzählen!

Wehmut kommt auf. Morgen reisen Christl und Hugo zurück nach Berlin. Unsere Reisegruppe löst sich auf. Aber wir lassen uns die Laune nicht verderben, den letzten gemeinsamen Abend feiern wir noch zünftig auf der Bank am Strand.

Der Abschied am nächsten Vormittag ist aber doch ganz schön traurig. Drei Wochen haben wir zusammen verbracht. Es war herrlich!

„Wir sehen uns im Mai!“ rufen wir. „Wir werden euch vermissen!“ ruft Team Rost. Nochmal winken und weg sind sie.

Wir packen auch und fahren zurück nach Largouvados an den Strand.

Schön war´s in Methoni!

Bis bald, liebe Grüße!

Julia, Martin, Christl und Hugo

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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