Im Quarantänecamp 01.03.2024 – 15.03.2024

Veröffentlicht in: Aktuell, Allgemein, Archiv, Griechenland | 0

Der März beginnt mit Regen.

Ein willkommener Anlass, etwas länger im Bett zu bleiben. Eingekuschelt in die warme Bettdecke, heißer Tee und ein spannendes Buch, leise knistern die Regentropfen auf das Rappelkistendach….Der Inbegriff von Gemütlichkeit…

Fehlen nur noch ein paar Kekse…haben wir noch irgendwo welche? Nein, leider nicht. Schade….

Mitttags hat es sich ausgeregnet, ein graugetönter Vorhang am Horizont. Am Meer steht eine verwaschene Akropolis

Gehen wir doch mal Ingrid besuchen. Oh, sie hat Probleme mit der Wasserpumpe. Martin sieht nach, ob er den Fehler findet.

„Achtung! Der Regenwurm!“ Meine Güte, ist der lang!!!

Mit seinem kleinen Hütchen….keck!

Der Fotojagdinstinkt ist geweckt. Was gibt´s denn sonst noch so zu entdecken?

Schillernde Wassertropfen und eine schlafende Schnecke

Ein Käferchen mit einer langen Nase, neugierig schaut er in die Kamera. Er heißt bestimmt Pinocchio

Zwischen den Gräsern hockt ein winziges rotes Tierchen. Und da! Auf der Blüte noch eins!

 

Die Wasserläufer auf den Pfützen erwische ich nicht. Dafür erwischt mich Ingrid bei meinen Bemühungen

 

Im Garten eines Ferienhauses dürfen wir Orangen ernten. Die Bäume hängen übervoll, auch mit Mandarinen und Zitronen. Manche von den Zitronen sind riesig und duften intensiv. Sind das Bergamotte Zitronen? Die müssten doch runder sein…oder sind das Meierzitronen? Weiß das jemand?

Wir packen die Taschen voll, unsere Hände duften nach Bergamotte

Dankeschön!

 

Mit Ingrid bewundern wir, wie jeden Abend, den Sonnenuntergang.

Gegen die Abendkühle schützen wir uns mit dem einen oder anderen Becherchen Rotwein. Yamas!

 

 

Martin steuert die Rappelkiste durch das sonntäglich stille Kyparissia rauf nach Rouzaki. Wir besuchen Rebekka.

Auf ihrer Terrasse läuten wir den Abend mit einem köstlichen Sekt aus Griechenland ein. Méthode traditionelle…Die zweite Gärung erfolgt in der Flasche, also ist es eigentlich Méthode champenoise….

Golden schimmert der Trunk im Abendlicht

Später sind wir verabredet. Seit Weihnachten haben wir unsere Freunde Julie und Richard nicht mehr gesehen, heute treffen wir uns alle im „Ammos“. Dort ist es sehr voll und ziemlich laut, aber wir haben trotzdem einen wunderbaren Abend!

 

Die Vögel sind morgens in Toplaune und singen sich die Seele aus dem Leib! Frühling überall, es summt und brummt…

Während die letzten Orangen noch am Baum hängen, entfalten sich schon wieder die ersten Blüten. Jeder Windhauch trägt ihren süßen Duft durch den Garten.

Wir arbeiten heute. Perfektes Waschwetter, munter flattert die Wäsche auf der Leine

 

Martin räumt eine Staukiste leer und macht eine unschöne Entdeckung.

Unsere beste Luftpumpe ist komplett zerschmolzen. Inklusive der Schläuche!

Die Rückwand der Kiste befand sich offensichtlich zu nahe am früheren Auspuff. Die Hitze war zu groß. Super ärgerlich!

Inzwischen haben wir einen besseren Auspuff an anderer Stelle, aber die Pumpe ist hinüber….

 

Im Abendlicht startet die kleine Fliegerin für eine Vogelperspektive

 

 

Rebekka wünscht sich eine Bilderwand, wir helfen bei der Umsetzung. Einen Abend lang schneiden wir Passepartouts und reparieren alte Bilderrahmen. Eine tolle Rahmen-Sammlung, von geradlinig schlicht bis aufwändig verziert, von sehr alt bis ganz neu. Dazu wird Rosé – Champagner serviert, passend zu Rebekkas Anzug

Später öffnen wir unsere lang gehütete letzte Magnumflasche „Origine“ von 2018 aus der Provence. Eigentlich wollten wir sie mit Rebekka und Tobias trinken, aber der sitzt immer noch in der Schweiz fest.

Pech für dich, mein Lieber!

Wir kochen heute, es gibt legendär gute Sushischnitten, vegetarisch natürlich und Salat.  Erst belegen und dann klippklapp zusammenlegen.

Shokuyoku osei…guten Appetit!

 

Am nächsten Abend kommt der große Moment:

Petersburger Hängung in Rouzaki

Das macht superviel Spaß! Wir halten Bilder an die Wand, beraten, verwerfen, wählen ein anderes aus – bis alles zusammenpasst. Am Ende sind wir alle sehr zufrieden mit dem Ergebnis!

Die Tage in Rouzaki sind schon wieder um, wir ziehen heute weiter. In Kyparissia leiten wir den Antrag auf eine griechische Steuernummer ein. Falls wir uns doch noch irgendwann hier niederlassen, hätten wir dieses Thema schon mal abgehakt. Zuerst brauchen wir eine Übersetzung unserer Heiratsurkunde. Die staatlich geprüfte Übersetzerin in Kyparissia beherrscht viele Sprachen, aber kein deutsch. In Kalamata sei jemand, der deutsch-griechisch übersetzt….hm…..sollen wir jetzt noch nach Kalamata fahren?

„Oh man!“ruft Martin „wir haben doch in Las Vegas geheiratet! Das Original der Heiratsurkunde ist auf englisch!“

Martin telefoniert nochmal mit der Übersetzerin und macht für morgen einen Termin. Weil wir dann nochmal nach Kyparissia müssen, bleiben wir gleich in der Nähe, am Paralía Sani.

Schön! Wir waren vorher noch nie hier. Ab in die Sonne…..

Später ziehen Wolken auf

Kyparissia leuchtet im letzten Sonnenlicht, ein schöner Blick auf die Stadt

 

Den ganzen Tag spüre ich schon ein Kratzen im Hals. Am Abend wird es immer schlimmer. Mein Kopf platzt, alles tut weh. Oje, da hab ich mir irgendwas eingefangen.

 

Martin bringt am nächsten Vormittag unsere Urkunde zur Übersetzerin.

Ich bin völlig fertig, ein Häufchen Elend zwischen wach und Schlaf. Im Laufe des Nachmittags klettert das Fieberthermometer auf 38,7 Grad, uns wird etwas mulmig.

„Wenn es auf 39 geht, bring ich dich ins Krankenhaus“ sagt Martin. Wir setzen auf die Pharmaindustrie, ich schlucke fiebersenkende Mittel.

Das hilft! Das Fieber sinkt…

Während der ganzen Nacht kontrolliert Martin immer wieder meine Temperatur. Konstant knapp unter 38°C, das ist gut.

Unsere Übersetzung ist fertig, Martin bringt sie zum Steuerbüro. „Monday or Tuesday you will get your VAT Number, no problem!“ Klingt ja super! Mit der VAT Nummer können wir dann die Steuernummer beantragen.

Tagelang Dröhnschädel und Gliederschmerzen. Wenn Martin sich nicht gerade um seine Patientin kümmert, sitzt er alleine vor der Rappelkiste.

Sonnenuntergang draußen

und drinnen

 

Nach vier Tagen geht es mir spürbar besser. Ich kann ein bißchen draußen sitzen. Und fliegen.

Schön, wieder in der Sonne zu sein!

 

Aber was ist nun los? Martin geht es von Stunde zu Stunde schlechter. Jetzt hat es ihn erwischt, war ja zu erwarten…Hat er Fieber?

Eindeutig nein. Sehr gut!

Morgens ein paar Regenschauer, die Tropfen blitzen im Sonnenlicht. Wind kommt auf, ganz warm

 

Die Wellen peitschen hoch über die Klippen

Im Windschatten der Sträucher kann sich Martin ein bißchen nach draußen legen. Es geht ihm immer noch schlecht. Alles tut weh.

 

Der Bauer, der jeden Tag mit seinem Traktor vorbeituckert, hält an und schenkt uns frische Gurken. Wie nett!

Wir warten immer noch auf Nachricht vom Steuerbüro.

Mond und Venus stehen abends in einer Linie. Das Fenster spiegelt das Licht.

Am fünften Tag geht es Martin endlich besser. Wir verlassen kurz unsere Krankenstation und fahren mit der Dax nach Kyparissia, etwas einkaufen. Und im Steuerbüro nachfragen. „Oh, in Kalamata sind alle sehr beschäftigt im Moment, nächste Woche! No problem!“

Jeden Abend kommt diese süße Streunerin zu Besuch

10 Tage Paralía Sani – Quarantänecamp. Martin fühlt sich besser. Sollen wir mal wieder umziehen?

Wir packen zusammen. Als Martin den Sack mit Feuerholz verladen will, krabbeln ihm mehrere Riesenspinnen entgegen!!! WÜRG!!!

Das Holz bleibt hier!

Unser Ziel ist wieder die Navarino Bucht. Ingrid will auch hinkommen, sehr schön!

Und Martin kann sich dort weiter ganz in Ruhe erholen und gesund werden.

Liebe Grüße, bis bald!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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