Semana santa – Ostern

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Morgens in Sidi Saler lassen wir uns viel Zeit mit dem Aufbruch. Als wir dann mittags losfahren, ist gleich der erste Abzweig, den wir nehmen wollen, gesperrt. Wir machen einen Riesenbogen und stecken anschließend ewig im Stau. Es ist Karfreitag, die Spanier haben frei und sind alle unterwegs. Wir fahren durch eine schöne Schlucht

und kommen an Benidorm vorbei, das erschreckend und faszinierend zugleich ist. Wieviel Stockwerke hoch haben die denn da gebaut? 100 oder noch mehr?

Wir stauen uns durch einen kleinen Ort mit einer wunderschönen Tankstelle

und fahren kilometerweit durch Apfelsinenplantagen. Der Orangenblütenduft macht uns ganz benebelt….

Wir kommen nach Alicante, fahren unten an der Wasserfront durch die Stadt, wo uns die Pracht der Altbauten beeindruckt. Hier beginnt es zu regnen.

In Santa Pola haben wir vor Jahren im Fischereihafen gestanden in der Nähe des großen Strandes. Es ist schon spät, mal sehen, ob der Platz noch existiert.

Nö. Der Fischereihafen ist einem modernen Jachthafen gewichen und der große Parkplatz ist eine Promenade mit Bars und Restaurants. Es sieht jetzt aus wie jede andere Promenade. Also weiter. Wir suchen den nächsten Platz am Meer, aber kurz vorm Ziel schreckt uns das „Nicht über 3,5t Schild“ab. Wir sind beide langsam müde und haben noch nichts zum Übernachten gefunden. Durch La Mata schwenken wir wieder Richtung Meer. Die Strasse wird immer enger. Als wir abbiegen, müssen wir uns Zentimeter für Zentimeter zwischen den Stühlen einer Bar und einem parkenden Auto durchzwängen, nur um in einer Sackgasse zu landen! Rückwärts wieder raus…. und lieber nochmal woanders weiter suchen. Immerhin hat der Regen aufgehört.

Wir rollen in Torrevieja auf einer sehr breiten Strasse zur Küste runter und sehen schon von fern etliche Wohnmobile auf den Klippen stehen. Das wird unser Übernachtungsplatz nach diesem viel zu langen Fahrtag. Von hier aus müsste man eigentlich einen spektakulären Sonnenaufgang erleben können. Für 7:49 Uhr ist er angekündigt, dafür müssen wir nicht zu früh aufstehen. Und wir werden am nächsten Morgen belohnt.

Unser nächstes Tagesziel ist Aguilas. Carthagena wollen wir weiträumig umfahren und biegen auf eine kleine Strasse ab. Ein wenig durchs Landesinnere weg von der Küste zu fahren ist eine gute Idee. Die Strassenbeschilderung in Spanien ist äußerst sparsam und wir fahren mehr nach Gefühl als nach Schildern, das macht Spass! Kleine Dörfer, schmale Strassen und die karge Landschaft gefallen uns sehr gut.

 

In engen Serpentinen geht es einen Pass hoch. Als wir über die Kuppe um eine Kurve kommen sehen wir zum erstenmal die Plastikfelder bis zur Küste runter. Der Anblick ist eindrucksvoll. Es geht steil bergab, wir fahren langsam, am Horizont sehen wir schon wieder das Meer glitzern. Unten an der Küste angekommen machen wir einen Abstecher nach Calabardina, das einmal ein kleines Örtchen an einer schönen Bucht zwischen Klippen war. Die Klippen sind jetzt bebaut und der Ort sehr gewachsen. Die Nachbarbucht, in der wir mal ganz allein länger gestanden haben ist randvoll mit Zelten und Wohnmobilen. Es ist schließlich Ostern, da ist das natürlich normal. Wir richten uns in einer der nächsten Buchten am Strand unter Palmen ein. Hier bleiben wir auf jeden Fall zwei Nächte. Es ist der erste April,unser Hochzeitstag, der diesmal auf Ostersonntag fällt.

Der Tag beginnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Am Vormittag kommt die deutsche Bäckerin vorbei, das passt uns prima!

   

Die Spanier kommen in großen Gruppen am Ostersonntag an den Strand, bauen Zelte und riesige Paellapfannen auf. Die typisch spanische Musik darf nicht fehlen, alle feiern zusammen. Es ist den ganzen Tag richtig was los! Das Wetter stimmt auch, ein wunderschöner Tag am Meer! Abends packen die Großfamilien zusammen und es bleibt nicht ein Fitzel Müll zurück!

Ostermontag geht es für uns weiter nach Roquettas de Mar. Wir gehen auf den Camping, wo wir mit Freunden verabredet sind. Mittags sind wir da und es gibt einen großen Platz für uns zwischen den anderen Dickschiffen. Unsere Nachbarn sind Engländer und kommen mit ihrem Wohnschiff und dem angehängten Kfztrailer auf eine Länge von 17 Metern! Riesig! Für uns ist Wäsche waschen angesagt und vielleicht noch ein paar kleine Dinge bauen, die noch fehlen.

Am nächsten Tag sind wir zum Mittagessen verabredet. Als wir die Fahrräder aus dem hinteren Stauraum nehmen wollen, sehen wir mal wieder: Wasser! Wasser, da, wo es nicht hingehört! Es steht im Stauraum. Unbemerkt ist es vom Wohnraum hier reingelaufen. Wir sind schon so genervt von diesem Wasserthema. Während der Bauphase hatten wir immer wieder irgendwo ein Leck und Wasser im Auto. Wir dachten, das hätten wir hinter uns. Aber was sollen wir machen. Mal wieder wischen und das Leck finden.

Dadurch verlängert sich unser geplanter Aufenthalt auf dem Camping. Wenn wir sowieso am Wasser arbeiten müssen, nutzt Martin die Gelegenheit um unsere Wasserfilteranlage zu reinigen und so umzubauen, daß wir besser rankommen. Das Leck ist bald gefunden und gestopft. Und mit unseren Freunden Arno und Waltraud haben wir eine sehr schöne, lustige Zeit! Nach drei Nächten checken wir aus und fahren zum „Freisteherstrand“ runter. Eigentlich wollten wir als Nächstes in die Tabernaswüste fahren aber schlechte Nachrichten von zuhause veranlassen uns, noch länger in der Gegend zu bleiben. In der Wüste hätten wir eventuell kein Netz und wir wollen jederzeit erreichbar sein.

Am Donnerstag ist Markt in Roquettas. Wir sind verblüfft über die Preise hier! Wir kaufen kiloweise Gemüse, Obst, Oliven und Mandeln und haben kaum Geld ausgegeben! Ein Paradies!

Auf dem Heimweg kommen wir am Rand des Marktes an einem Imbisswagen vorbei. „Bistro Alemán“hat Bierbänke und Tische aufgebaut und hier ist große Stimmung! In dieser fröhlichen Runde sprechen alle deutsch und es ist so….unbeschreiblich! Natürlich bleiben wir hier hängen. Schaut euch das Foto an und stellt euch noch einen Song von Truckstop dazu vor! Na? Super, oder?

Marokko steht auf unserer Liste ganz oben als nächstes großes Ziel. Spätestens Mitte April bis Anfang Juni, wenn es dort für uns zu heiß wird, wollten wir da sein und vor allem ein bißchen im Sand fahren. Allerdings stellen wir jetzt fest, daß wir die Papiere von unserer kleinen Honda Dax zuhause vergessen haben. Ohne Papiere wagen wir es nicht, nach Marokko einzureisen. Es ist, wie es ist. Wir werden unsere Pläne ändern und erstmal in Spanien bleiben. Hier gibt es auch schöne Plätze zu entdecken.

Viele Grüße und bis bald!

 

 

 

 

 

 

 

 

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