Nachdem der Besuch des Louvre Abu Dhabi mangels Parkmöglichkeit flachfällt, machen wir uns heute schon auf den Weg nach Dubai.
„Dubai braucht ihr nicht zu sehen, Abu Dhabi ist viel besser“ hat uns Hamda in Abu Dhabi verraten. Hat sie Recht?
Wir sind ebenfalls skeptisch: zu groß, zu viele Leute, zuviel BlingBling und shoppen interessiert uns nicht besonders. Aber den Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, den wollen wir auf jeden Fall sehen.
Und dann entdeckt Martin auf Instagram ein Foto von seinem Freund Frank. Aufgenommen in Dubai! Sofort fragt er nach: “Arbeitest du? Wie lange bist du noch in Dubai?“ Prompt die Antwort: Nein, keine Arbeit sondern Familie. Seine Tochter Anna lebt seit 10 Jahren hier und Vera und er sind zu Besuch. Wir sollen unbedingt vorbeikommen! Das machen wir gerne, wie schön, daß wir die beiden treffen!
So kommt´s, daß wir uns total auf Dubai freuen…..
Die Route führt in einem weiten Bogen über viele Brücken von Insel zu Insel und durch die Mangrovenwälder.
Großbaustellen rücken gefährlich nah an die Naturschutzgebiete heran.
Anderthalb Stunden Autobahnfahrt
dann halten wir bei Jebel Ali vor einem Free Camping Platz am Strand. Jebel Ali soll eines Tages die zweite Palmeninsel werden. Obwohl alle geplanten Häuser bereits verkauft sind, liegt die Baustelle seit 2009 brach. Finanzielle Schwierigkeiten der Baufirma,
An der Zufahrt gibt es zunächst eine längere Beratung mit dem Wachmann.
Camping ist kostenlos, aber man braucht ein Permit. Wir haben natürlich keines. Etwas hin und her mit Chef, dann dürfen wir rein.
Von der künstlichen Palmeninsel stehen bisher nur Betonstehlen im Wasser, die sich langsam auflösen. Kitesurfer erfreuen sich am strengen Wind.
Viele Trailer haben sich hier nett eingerichtet mit großzügigen Picknickplätzen inklusive farbig passender Motorradbeleuchtung.
Eine nette Strandbar hofft auf Gäste, schwierig bei dem Wetter…
Uns scheucht der Wind früh in die Rappelkiste.
Früh morgens sind wir dann auch schon wieder unterwegs. Kurz vor Dubai halten wir bei der Batutta Mall.
Die Malls erinnern uns immer an Las Vegas
Der Supermarkt dort ist ein Schlaraffenland…Brokkoli! Chicoree! Spargel! Knuspriges Baguette! Bezahlbarer französischer Camembert! Das wird ein Großeinkauf!
6- bis 8spurige Autobahnen bringen uns durch die Vorstädte
Vorbei am 7 Sterne Luxushotel Burj Al Arab, dem Turm der Araber.
Zuerst schauen wir am Kite Beach nach einer Parkmöglichkeit. Der Parkraum ist sehr begrenzt und Parkuhren sind aufgestellt. Hier geht es nicht. Aber nur ein paar Kilometer weiter finden wir eine große Freifläche am Meer – mit Blick auf die Skyline! Perfekt!
Unübersehbar sticht der Burj Khalifa in den Himmel, mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt
Eine Stunde später kommen Frank und sein Schwiegersohn Micha. Große Freude! Lange nicht gesehen!
Wir verabreden uns für den Abend.
Micha und Anna wohnen Downtown. Entlang des Dubai Water Canal radeln wir am späten Nachmittag in die Stadtmitte. Leise Musik berieselt uns….woher kommt das denn?
Unglaublich! In jedem Beet steckt eine Bose Box, aus der Popmusik dudelt! Alle 10 Meter! In jedem Laternenmast befinden sich USB Steckdosen, daneben Bänke zum Verweilen.
Fußgängerbrücken schwingen über den Kanal
Es wird emsig gebaut. Die Stadt befindet sich in stetem Wandel.
Im Business District ragen die schimmernden Hochhauspaläste in den Himmel.
Und immer wieder der gleißend silberne Burj Khalifa. Hier hängt er am seidenen Faden….
Für die 6,5 Kilometer bis zu Frank brauchen wir 2 Stunden. Ständig bleiben wir stehen, staunen und knipsen
Frank holt uns am Tor ab. Die Wohnanlage ist eine Stadtoase mit Blumen, Palmen und verschlungenen Wegen. Der Stadtlärm gedimmt zu einem leisen Summen, stattdessen lautes Vogelzwitschern.
Und der Ausblick vom Garten? Sensationell!
Es kommt noch besser! Ob wir vorm Essen noch im Pool schwimmen möchten? Und ob! Micha versorgt uns mit Badehandtüchern und sagt der Poolsecurity Bescheid. Wir tauchen in die wohltemperierten Fluten, der 20 Meter-Pool ist geheizt, es ist schließlich Winter!
Unfassbar, wir planschen mitten in Dubai unter Palmen ganz allein im Wasser!
Und der Ausblick?
SENSATIONELL!
Frisch gebadet sitzen wir später im Garten. „Was möchtet ihr trinken? Wasser? Weißwein? Prosecco? Champagner? Alles noch da von Silvester“ Wir entscheiden uns für Weißwein, kühl, trocken, exzellent…
Im Hintergrund flimmern die Lichter des Burj Khalifa
Der große Tisch im Garten ist festlich gedeckt. Frank hat gekocht. Gulasch mit Klößen und Rotkraut, das haben sich die „Kinder“ gewünscht. Und für uns eine Fischsuppe
Du meine Güte! – ist die gut!
Ein Verwöhnprogramm der Extraklasse!
Die Zeit vergeht so schnell, der Gesprächsstoff geht uns ebenso wenig aus wie der vorzügliche Weißwein, ein fantastischer Abend in sehr netter Gesellschaft
Um 22 Uhr schlägt Micha einen Gang zum Burj Khalifa vor, etwas Sightseeing soll heute noch sein. Sehr gerne!
Nur eine Viertelstunde Spaziergang und wir stehen vor dem Opernhaus und staunen hinauf zum Burj.
Die Hochhäuser ringsum leuchten und glitzern. Wohnungen statt nur Büros, der Platz um den See ist belebt.
Über allem der Burj Khalifa, funkelnd wie ein schwarzer Diamant
Wir liegen auf dem Kunstrasen und lassen uns verzaubern von den Lichtern, der Atmosphäre, der Wärme der Januarnacht.
Das sieht doch aus wie gemalt. Ein Bild aus Batmans Heimatstadt – Gotham City
Um halb 11 startet die Wassershow. Die Fontänen tanzen ein Wasserballett der besonderen Art. Vielleicht ist die Musik etwas kitschig, aber die Choreografie der Fontänen und des Lichts ist fantastisch! Bis zu 140 Meter schießt das Wasser in die Höhe.
Gegen Mitternacht schlendern wir zurück.
An der Strasse stehen die „Wings of Mexico“. Entworfen von Jorge Marin. Die Warteschlange davor ist bis auf ein paar Leutchen zusammengeschrumpft, die Gelegenheit ist günstig… Ich muss da hin und Bilder machen
Dubai wickelt uns mit Leichtigkeit um den kleinen Finger…..oder liegt es an unseren Gastgebern? Wir sind restlos begeistert!
Zurück im Garten öffnet Micha einen alten, kostbaren Portwein. Dazu ein sehr kräftiger Stilton, passt wunderbar. Was für ein Fest!
Sehr spät nachts, es ist halb 2, verabschieden wir uns und steigen auf die Fahrräder. Auf dem Gepäckträger ein Sack mit frisch gewaschener Wäsche, das wurde auch noch nebenbei erledigt.
Am Strassenrand Batmobile und bunte Motorräder
Auf den Baustellen geht die Arbeit auch nachts weiter. Die Brücken leuchten uns den Weg. Ein großes Glück, das unser Heimweg fast komplett auf den breiten Radwegen am Kanal entlang läuft.
So kommen wir heil nach Hause.
Was für ein toller Abend! Noch ein Nightcap auf der Treppe.
Ein Womo rumpelt über den Platz und hält direkt auf uns zu. Wer ist denn das mitten in der Nacht?
Unsere schwäbischen Nachbarn von Liwa und Silvester! Doris und Hans-Peter! Sie haben gerade ihren Sohn Sven zum Flieger gebracht.
Na, da wird es noch etwas später heute….
Liebe Grüße, bis dann!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
Schreibe einen Kommentar