VAE: Jabal Haffet, die Geisterstadt bei Al Madam und eine Einladung 13.03.2023

Der Grenzübergang zwischen Al Buraimi und Al Ain in die VAE ist gesperrt. Bei Zarub finden wir einen kleinen Übergang.

Zuerst gibt es etwas Verwirrung. Touristen fahren anscheinend selten über diesen Grenzübergang. Es wird telefoniert, welche Papiere man für uns braucht. Dann kann der Beamte die Visumverlängerung nicht im Computer finden. Wir warten. Drei Beamte arbeiten an unserem Fall, schließlich klärt sich alles. Wir bekommen den obligatorischen, wichtigen Zettel, mit dem wir zum Schlagbaum dürfen.

Auf Wiedersehen, Oman!

Einreise VAE:

ohne Fahrzeugkontrolle, aber dafür diesmal mit Carnet. Bündelweise werden Papiere ausgestellt und gestempelt. Der kleinste Zettel ist der Wichtigste, den müssen wir wieder am Schlagbaum abgeben.

Anderthalb Stunden dauert die Prozedur insgesamt, dann heißt es:

„Welcome to United Arab Emirates!“

Schön, wieder hier zu sein!

Wir steuern als erstes den „Cheers“ Alkoholshop in Al Ain an. In der Stadt herrscht eine unglaubliche Hitze. „Heute Abend trinken wir ein kaltes Bier, was für eine Vorstellung!“ schwärmen wir uns vor.

Die Leute vom Shop sind begeistert von der Rappelkiste und vor allem, daß wir aus Deutschland hierher gefahren sind. „Unbelievable! Welcome! Thank you for coming!“ Sie schenken uns 6 Dosen Bier, jippieh!

Da freuen sich aber Zwei über ihren Einkauf!

Martin entdeckt, daß die Aufhängung vom Auspuff wieder gebrochen ist. Hat eine Woche gehalten. Mist. Das bedeutet: Werkstatt finden.

Weiter zur Shoppingmall, neues Internet besorgen. In der Mall eine Eisbahn….

Internet ist teuer, 50,-€ für 22,5GB.

Die Luft in der Stadt ist stickig und heiß, wir wollen raus. In der Nähe erhebt sich 1250 Meter hoch der Jabal Hafeed. Oben ist ein großer Parkplatz eingezeichnet. Dort ist es sicher kühler. In der Dämmerung sausen wir dorthin.

Das geht man zügig bergauf hier!

Es wird spürbar kühler, die Luft klarer. Eine gute Idee, noch hier rauf zu fahren!

Diese gute Idee hatten aber nicht nur wir!

Der halbe Berg wurde weggesprengt um diesen Parkplatz anzulegen. Angenehme Temperaturen.

Und jetzt, ganz in Ruhe, das ersehnte kalte Bier!

Da haben wir uns aber verkalkuliert: Kaltes Bier gibt es schon – Ruhe nicht.

Kaum steigen wir aus, sind wir von Menschentrauben umgeben! „Welcome! Where are you from? Can I take a picture? With this car you should come to India!“ Von den 3 Millionen Indern, die in den Emiraten leben, lernen wir die Hälfte kennen. Alle sehr nett und alle aus Kerala. Bis auf eine Familie aus Punjab.

Nonstop. Als zwei Emiratis zu uns kommen, verändert sich schlagartig die Atmosphäre. Die Inder werden still und treten einen Schritt zurück. Ganz selbstverständlich wird den Emiratis das Gespräch überlassen. Sehr interessant.

Erst als die beiden sich verabschieden, sammeln sich wieder mehr Menschen um uns herum. „Come to India!“ hören wir die ganze Zeit. Eine Familie schenkt uns 2 Tüten Bio Granatapfelsaft. Ein anderer lädt uns in seine Physiopraxis ein, zur Massage. Stundenlang geht das so. Gegen 23 Uhr leert sich der Parkplatz.

2 fette Autos halten bei uns, Emiratis. Wir plaudern, Martin bekommt ein Tesbih geschenkt, eine Gebetskette. Sein Einwand, das er kein Muslim sei, wird beiseite gewischt: „Sie bringt dir Glück!“

Dann wird es endlich ruhig. Die Aussicht ins Tal ist phänomenal!

Wir gönnen uns noch ein Bierchen…ganz in Ruhe….

 

 

Über dem Tal hängt eine Dunstglocke, da müssen wir jetzt runter…

Im African+Eastern Shop besorgen wir Mitbringsel für Freunde. Ob wir auch eine Flasche Boom! Boom! kaufen sollten? Oder vom Samt-Teufel?

Vor der Tür sorgt ein selbstgebautes Moped für Aufmerksamkeit, ein klasse Teil! Martin zeigt unsere Dax, die Männer sind begeistert.

Direkt an der Grenze zum Oman entlang fahren wir zur Geisterstadt vor Al Madam.

Vorher müssen wir bei einer Autowerkstatt kurz stoppen, um die Schätze davor zu bewundern. Da steckt jemand viel Liebe in den VW Bus

 

Auch die anderen Wagen sind wunderschön. So ein Umbau zum Pickup würde unserem Mercedes auch gut stehen.

Apropos Werkstatt. Müssen wir auch demnächst eine für den Steyr finden.

 

Die Geisterstadt bei Al Madam. Ein verlassenes Dorf, das langsam vom Wüstensand verschluckt wird.

Die Luft ist diesig, feucht und heiß. Irgendwie begeistert uns die Geisterstadt nicht so. Verlassene Betonbauten im Sand. Wir stapfen eine Weile herum, joaahh, ganz gut.

Was machen wir heute noch? In der Nähe ist das Offroadmuseum von Sheik Hamad, das wir im Januar bereits besucht haben.

VAE: Im Offroadmuseum vom Regenbogensheikh 07.01.2023 – 08.01.2023

Damals hat uns der Werkstattmeister vom Museum Hilfe angeboten, falls der Steyr irgendetwas braucht. Seinerzeit brauchten wir keine Hilfe. Aber jetzt.

Wir haben immer noch die Champignondose um den Auspuff, die gebrochene Auspuffaufhängung und unsere Fahrerhauslager knacken inzwischen bei jeder Bodenwelle oder Kurve. Das klingt nicht gut, das muß sich mal jemand ansehen.

Also machen wir uns auf den Weg.

Der Wachmann erkennt uns sofort wieder. Wir fragen, ob er den Werkstattmeister anrufen kann. Oh, das ist nicht so einfach. Aber er telefoniert herum. Wir sollen warten. Irgendwann hat er ihn am Telefon, Martin spricht mit ihm. Ja, er erinnert sich.

Nach einer Viertelstunde fährt Ronny, der Werkstattmeister, auf den Parkplatz. Auch er erkennt uns sofort wieder. Martin schildert die Rappelkistenprobleme und fragt, ob er sich das mal angucken kann. Und ob er eine gute Werkstatt kennt, in die wir fahren können. Die beiden verschwinden unterm Steyr. Ronny macht Fotos.

„Okay, ich würde euch gerne helfen, kann das aber nicht allein entscheiden. Ich werde den Sheik anrufen und ihn fragen“ sagt Ronny.

Huch?! Den Scheich?!

Ronny verschickt die Fotos und ruft an. Der Sheik hat gerade keine Zeit, wir sollen warten.

Wir unterhalten uns nett, nach einer halben Stunde klingelt das Telefon. “ Your Highness! Salam Aleikum!“ Wir können gut verstehen, was seine Hoheit sagt: „Give full service, Oil, Grease and so on. Weld the exhaust and repair what is needed. And they need paint!“

WHAT?!

Paint? Farbe? Haben wir das richtig verstanden? Nein, da haben wir uns bestimmt verhört.

Aber Ronny hat das Okay für die Reparaturen, das ist großartig! Wir sind ganz aufgeregt, wir sollen mitkommen: in die private Werkstatt von Sheik Hamad bin Hamdan, dem Sheik von Abu Dabi!

Durch ein großes Tor fahren wir auf den Hof.

Die Werkstatt ein spiegelblanker Palast. Rappel kommt als erstes in die Waschbox.

Die Reifen vom Wagen daneben! Und der rote Cadillac! Wunderschön! Und der Flammenwagen könnte mir gut stehen!

Aber wo bleiben wir denn jetzt, wenn die Rappelkiste in der Werkstatt steht?

Im Gästehaus des Palasts, teilt man uns mit. Sheik Hamdan hat eine Residenz gleich nebenan. Wir packen eine kleine Tasche und wandern über den Hof. Ein überdimensionaler Cadillac wird gerade gebaut. Nach dem Vorbild des schönen Roten. Ein gigantisches Baufahrzeug wartet auf die Restaurierung.

Beim Gästehaus begrüßt uns Nausat. Er ist ab jetzt für unser Wohl verantwortlich. Sehr fröhlich und entspannt.

Er zeigt uns unser Zimmer.

Später bringt er uns unser Abendessen. Eine Menge Abendessen, du meine Güte!

Scharf gewürzt, sooo lecker! Köstlich!

Nausat fragt nach, ob wir noch irgendetwas brauchen. Nein, danke! Alles bestens!

Abends sitzen wir auf der Terrasse, schlürfen ein Bier und wundern uns.

Wir können selbst kaum glauben, was uns hier gerade passiert!

Die Rappelkiste und wir beide sind Gäste des Scheich von Abu Dabi!

Liebe Grüße, bis bald!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

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