Von Schlüppern und Lichtgewittern

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In Salobrena bleiben wir ein paar Tage. Wir erkunden die Strandpromenade, gehen am Sonntag in einem der Chiringuitos gut essen,

wandern am Strand entlang nach Westen bis zu einem ganz kleinen Ort. Zwei kleine Strandrestaurants haben hier noch geöffnet, voller Leute, der Geräuschpegel ist unbeschreiblich! Hier sitzen wir noch etwas,

spazieren anschließend wieder zurück zur Rappelkiste. Herrliches Sonnenwetter! Bis zur Dämmerung sitzen wir noch draussen, eine Ziegenherde bimmelt vorbei,

die Sonne geht mit großem Farbspektakel unter.

Es ist der dritte Advent, wir haben uns vorgenommen, heute Abend unseren Weihnachtsfilm zu veröffentlichen. Dafür müssen wir noch die Schlussmelodie einspielen, das Ende schneiden und alles hochladen. Also: an die Arbeit! Alles klappt reibungslos und zack – raus damit!! Falls es irgendjemand noch nicht gesehen hat, geht doch einfach auf unseren Beitrag „Weihnachts Special“!

Vielen, vielen Dank für die zahlreichen fröhlichen und lustigen Kommentare, die wir für unsere Weihnachtsüberraschung erhalten haben!! Das hat uns sehr gefreut!!

Vier Nächte bleiben wir am Strand von Salobrena, die Stadt ist wunderschön, wir sind ganz begeistert! Danke, Jutta, für diesen Supertip!

Weiter geht´s, wir kommen erst am frühen Nachmittag los, allzu weit werden wir nicht fahren. Ab Nerja schauen wir nach Übernachtungsmöglichkeiten. In Torrox sehen wir von der Strasse aus viele Wohnmobile auf einem Parkplatz. Wir fahren hin. Hmm – ginge – toll ist das nicht, voller, staubiger Parkplatz, an der Strasse statt am Strand…..aber was ist denn da hinten? Zwischen Bäumen sehe ich unten am Meer noch andere Womos stehen. Hier ist ein kleiner runder Parkplatz direkt am Leuchtturm, neun Womos stehen schon da. Mit uns werden es zehn. Hinten stehen fünf Niederländer, vorne in erster Reihe stehen vier Deutsche. Wir parken am Rand dazwischen. Kaum ausgestiegen, werden wir mit Fragen bombardiert: ist das ein Unimog? Wo fahrt ihr hin? Der kommt wohl überall durch! Ihr habt ja `ne richtige Küche?! Schließlich können wir los, um den Leuchtturm herum auf die Strandpromenade. Torrox ist fest in deutscher Hand. Entlang der Promenade reihen sich die Bars und Restaurants, dazwischen kleine, echt schöne Srandhäuschen, dahinter die Hochhäuser. Viele, viele Leute sind unterwegs, wir senken den Altersdurchschnitt um mindestens zwanzig Jahre. Wir setzen uns vor ein Cafe´, alle Cafe´s sind sehr gut besucht. Schräg hinter uns zwei deutsche Rentnerpaare, die Damen in Glitzer- t-shirt, die Herren in Weste. Sie unterhalten sich lautstark, die eine Dame spricht mit tief verrauchter Stimme, man kann gar nicht anders, als zuzuhören – „Ich kauf auch gerne Männersachen. Für mich. Auch die Schlüpper. Ich denke, wat dem passt, passt mir auch…“  Wie bitte?! Das scheint ja äußerst unterhaltsam hier zu werden! Am Nebentisch ein anderes Paar, Bekannte kommen vorbei, man unterhält sich:  „wir sind ja immer unterwegs, immer……Venedig waren wir, Jakobsweg haben wir gemacht….“ – bewunderndes Staunen der anderen: “ seid ihr den ganz gewandert?“ “ Näääh, mit´m Bus gefahren…..“ Also hier müßte man sich nur ein paar Tage hinsetzen und mitschreiben, das ist total lustig!!

Torrox hat so gar nichts von Spanien. Alles ist auf deutsch geschrieben, Karina und Wolfgang haben ihr Backstüberl, Elke´s Eck ist nebenan, alle Kellner sprechen deutsch, deutsche Anwälte bieten Hilfe beim Immobilienkauf, ein deutsches Ärztezentrum ist vor Ort.

Wir verbringen eine ruhige Nacht hier und machen uns gleich morgens wieder auf den Weg, nach Malaga. Wir möchten Weihnachtstrubel und Malaga hat uns da was zu bieten! Westlich der Stadt stellen wir uns zu anderen Womos auf einen riesigen, staubigen Parkplatz am Strand.

Von hier aus können wir am nächsten Morgen mit dem Fahhrrad in zwanzig Minuten in die Stadt radeln. Zwei Drittel des Wegs sind als Radweg am Strand angelegt, auf dem letzten Drittel müssen wir uns durch den Verkehr schlängeln. Wir stellen die Räder an der Touri – Info ab, bewundern den grandiosen Florettseidenbaum mit seiner stacheligen Rinde

und spazieren zur Markthalle.

Trinken erstmal einen frischen Erdbeermangosaft, essen draussen zu Mittag,

bummeln durch die prächtige Altstadt. Überall Weihnachtsbeleuchtung und geschmückte Geschäfte, die Restaurants und Bars, die Strassen und Geschäfte voller Leute, es ist mächtig was los! Den ganzen Tag schlendern wir hierhin und dorthin, entdecken schöne, uns  unbekannte Ecken, trinken irgendwo Kaffee und dann dämmert schon der Abend.

Auf der Haupteinkaufsmeile ist für 18:30 Uhr die große Weihnachtslichtshow angekündigt, wir machen uns auf den Weg um dieses Spektakel zu sehen. Viele, viele Leute haben sich schon versammelt, wir finden noch einen guten Platz und dann geht´s los!! 600.000 LEDs erstrahlen!! Zu ziemlich grausliger Elektrostampfmusik wird uns eine tolle Lightshow geboten, alle Leute jubeln und klatschen, es ist wirklich klasse!

Nach drei Minuten ist die Vorstellung vorbei, alle sind begeistert! Die Beleuchtung bleibt eingeschaltet und glitzert vor sich hin und wir laufen langsam durch diesen grandiosen Glitzertunnel zurück zu unseren Rädern! Was für ein schöner Tag!

Noch ein Tag Malaga. In der Markthalle haben wir gestern einen Vermouth an einem Imbissstand getrunken und gesehen was für köstliches Essen dort verkauft wird. Hier wollen wir ganz spanisch gegen drei Uhr schön essen. Wir kommen um die Ecke und trauen unseren Augen nicht: voll, voll, voll, eine Menschenmenge drängt sich am Imbiss. Nach kurzer Wartezeit können wir einen Stehplatz ergattern, die vier Leute im Imbiss ackern für zehn! Es ist der Freitag vor Weihnachten, die Büros feiern hier ins Weihnachtswochenende, die Chefs geben einen aus. Es ist großartig! Laut, lustig, fröhlich, ein Gejubel und Geschnatter!! Trotz des Andrangs werden wir zügig bedient, die Imbissmanschaft behält die Nerven und lacht in all der Hektik!

 

Wir lassen uns Zeit, bestellen nacheinander Tapas und essen die mit Abstand besten Boquerones fritos ever! Gegen halb fünf leert sich die Markthalle langsam, wir gehen auch, gestern haben wir eine kleine Kellerbar gesichtet, das ist unser Ziel. Ganz Malaga ist in Feierlaune, überall stehen Menschentrauben vor den Restaurants und feiern lautstark! In der Kellerbar ist es genauso.

Infernalischer Lärm begrüßt uns: eine große Gruppe im Obergeschoss begießt außer Rand und Band das Wochenende. Es wird gejubelt, geschrien, getrommelt, gesungen, geklatscht, Wahnsinn! Alle sind sehr schick angezogen, es wird heiß geflirtet! Wir brechen bald wieder auf, wollen das Lichtspektakel nochmal sehen. Und diesmal haben sie für uns eine Riesenüberraschung: das Lichtergewitter beginnnt mit Feliz Navidad!! Ich singe begeistert mit!!

Ganz beseelt von diesem Theater ziehen wir durch die geschmückten Gassen. Plötzlich sagt Martin: „hier gibt´s irgendwo Churros, das duftet so….“ Tatsächlich, eine Ecke weiter. Der Churrosladen erstreckt sich über mehrere Häuser in dieser Gasse. Alle Plätze draussen sind besetzt, aber wir finden oben im klaustrophobischen Zwischengeschoss in der letzten Ecke ein Tischchen. Der Kellner stößt fast mit dem Kopf an die Decke, er serviert uns frische, heiße Churros, heiße Chocolate und zwei Brandies. Köstlich!!!

Dermaßen beglückt von Eindrücken, der umwerfenden Atmosphäre in der Stadt, exzellentem Essen und Trinken, radeln wir spät abends zurück zum Parkplatz. Wir sitzen noch eine Weile draussen und lassen das Erlebte revue passieren. Von diesem fabelhaften Tag haben wir hier etwas Geräuschkulisse für Euch:

 

Für uns ist das jetzt ausreichend Weihnachtstrubel gewesen, wir wollen in die Berge, mal weg vom Meer. Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg Richtung Antequera.

Bis dahin, liebe Grüße!

Julia & Martin

Drink positive!

 

 

 

 

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